100 Jahre Compliance – Von den Anfängen bis zur heutigen globalen Notwendigkeit

Inhalt Blogbeitrag:

  • Compliance in den letzten 100 Jahren
  • Compliance-Weiterbildung
    1. Compliance Officer / Chief Compliance Officer
    2. ESG- / Export Compliance Officer
    3. Tax- / IT Compliance Officer

Compliance Historie
Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert mussten Behörden für die öffentliche Sicherheit geschaffen werden, wie etwa die Bundesarzneimittelverwaltung im Jahr 1906. So begann die moderne Geschichte der Compliance. Die deutschen Berufsgenossenschaften, die 1884 gesetzlich gegründet wurden, stellen ein weiteres Beispiel dar. Plötzlich waren private Unternehmen gezwungen, nicht nur Gesetze einzuhalten, sondern auch eine zunehmende Anzahl von Regeln und Richtlinien zu befolgen. Diese wurden von immer mehr Gremien erlassen, die für die Überwachung bestimmter Geschäftsbereiche und technischer Fortschritte zuständig waren. Diese Institutionen, die für bestimmte Bereiche des öffentlichen Interesses zuständig waren, wurden mit dem Wachstum der globalen Märkte in die nationalen Interessen und die Wirtschaftspolitik integriert. Sie wurden gelegentlich (abhängig von ihrer Position) zur Wahrung der nationalen Interessen eingesetzt.

Unternehmensskandale? Aber sicher!
Für die meisten Geschäftsleute ist es überraschend, dass Unternehmensskandale nicht erst in den letzten 30 bis 40 Jahren weltweit für Aufsehen sorgten. Tatsächlich prägen die Spannungen zwischen Regulierungsbehörden und Unternehmen zum Beispiel die amerikanische Unternehmensführung, die im 19. Jahrhundert langsam begannen. Die Regulierung von Unternehmen begann als Reaktion auf Unternehmensskandale, wobei versucht wurde, die zugrundeliegenden Ursachen zu beseitigen, was jedoch jedes Mal zu einer zunehmenden Komplexität führte.

Beispiel: Der Tycoon und die Eisenbahn
Die Ursprünge der bedeutenden Unternehmensskandale lassen sich bis in den amerikanischen Bürgerkrieg zurückverfolgen, als Jay Cooke, ein Bankier aus Philadelphia, durch den Verkauf von Staatsanleihen Geld für die Unionsarmee beschaffte. Nach Kriegsende tauschte er ähnliche Anleihen aus, um Mittel für die Northern Pacific Railroad zu sammeln. Als der Eisenbahnbau die Nachfrage bei weitem übertraf, ignorierte Cooke tatsächlich Warnzeichen und investierte weiterhin Geld in Eisenbahnanlagen. Die darauffolgende Implosion der Cookes Bank und der Eisenbahnen führte unmittelbar zur Wirtschaftskrise von 1873.

Sogar Bürger, die kein wirtschaftliches Interesse an der Eisenbahn hatten, äußerten ihre Empörung. Nicht nur die Reichen, sondern auch Menschen mit weitaus geringeren Mitteln, die in die Anleihen investiert hatten, waren von der umfangreichen Werbung für den Verkauf von Anleihen betroffen. Die Mail Fraud Statute wurde bald zum ersten Bundesgesetz, das die Amerikaner vor Betrug, Schwindel und Skandalen schützen sollte, nachdem Informationen über eklatante Korruption, Selbstbetrug und Bestechung bekannt wurden. Außerdem verabschiedete der Kongress Rechtsvorschriften, die die Regulierung der Eisenbahnen verbesserten. Einer davon war der Interstate Commerce Act von 1887. Kurz darauf folgte der Sherman Antitrust Act von 1890, der die Regulierung von Monopolen beinhaltete.

Die Anfänge: Kaum Regularien, viel Grauzone (1920er – 1940er)
In den 1920er und 30er Jahren war „Compliance“ als Konzept noch weitgehend unbekannt. Unternehmen agierten häufig mit großer unternehmerischer Freiheit, insbesondere in Ländern mit schwacher Regulierung. In Deutschland lag der Fokus wirtschaftlicher Aktivitäten auf dem Wiederaufbau nach dem Ersten Weltkrieg – Recht und Ordnung im Geschäftsleben waren wichtig, aber ein systematisches Regelwerk wie heute existierte nicht. Mit dem Aufstieg totalitärer Systeme in den 1930er Jahren, etwa dem Nationalsozialismus in Deutschland, wurde wirtschaftliches Handeln zunehmend politisiert und staatlich gelenkt. Von freiwilliger Compliance im heutigen Sinn konnte kaum die Rede sein.

Nachkriegszeit und Wiederaufbau: Die Geburt rechtlicher Rahmenbedingungen (1950er – 1970er)
Nach dem Zweiten Weltkrieg und besonders im Zuge des Marshallplans wurde in Deutschland und Europa ein neues wirtschaftliches Fundament gelegt. Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1949 und der Einführung des Grundgesetzes wurden rechtliche Strukturen geschaffen, die auch auf wirtschaftliches Handeln Einfluss nahmen. In den USA entwickelte sich währenddessen die erste moderne Vorstellung von Compliance. Insbesondere nach dem „Foreign Corrupt Practices Act“ (FCPA) von 1977 – ein Gesetz gegen Bestechung im Ausland – begannen Unternehmen, Compliance-Abteilungen zu gründen, um sich vor rechtlichen und finanziellen Risiken zu schützen.

Skandale und neue Regeln: Die 1980er und 1990er
In dieser Zeit wurde Compliance zunehmend mit konkreten Skandalen verknüpft. Ob Enron in den USA oder der Siemens-Korruptionsfall in Deutschland – es wurde offensichtlich, dass interne Kontrollsysteme notwendig sind, um Fehlverhalten zu verhindern und Unternehmen langfristig zu schützen. In Deutschland führte dies unter anderem zur Entwicklung von „Corporate Governance Kodizes“, die Regeln für verantwortungsvolles Unternehmensmanagement formulieren. Auch die Deutsche Börse und der Gesetzgeber forderten mehr Transparenz von Unternehmen.

Compliance wird zum Standard: Die 2000er Jahre bis heute
Seit den frühen 2000er Jahren hat sich Compliance von einem Kriseninstrument zu einem strategischen Bestandteil von Unternehmensführung entwickelt. Globale Herausforderungen wie Digitalisierung, Datenschutz (Stichwort: DSGVO), Nachhaltigkeit und Menschenrechte (ESG) erweitern den Compliance-Begriff weit über klassische Rechtsfragen hinaus. In einer globalisierten Welt, in der Unternehmen über Ländergrenzen hinweg tätig sind, ist internationale Compliance mittlerweile Pflicht. Normen wie ISO 19600 (heute ISO 37301) schaffen weltweite Standards für Compliance-Management-Systeme.

Deutschland heute: Zwischen Kontrolle und Kultur
In Deutschland ist Compliance heute fester Bestandteil der Unternehmenspraxis – sowohl für kleinere und mittlere Unternehmen als auch in börsennotierten und international tätigen Firmen. Gleichzeitig hat sich ein Kulturwandel vollzogen: Compliance wird nicht mehr nur als „Vermeidung von Strafe“ verstanden, sondern als Beitrag zu verantwortungsvollem Wirtschaften.

Compliance Rückblick und Ausblick: Vom Krisenhelfer zum Wertekompass
In den letzten 100 Jahren hat sich Compliance von einem unbekannten Begriff zu einer globalen Notwendigkeit entwickelt. Was einst als Reaktion auf Skandale entstand, ist heute ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmensführung – ein Instrument für Fairness, Transparenz und nachhaltiges Wirtschaften. Die Geschichte der Compliance zeigt: Vertrauen ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis konsequenter Regeln – und der Bereitschaft, sie auch zu leben.


Compliance und Spezialisierungen – Ausbildungen und Weiterbildungen
Seit über 10 Jahren ist der WIRTSCHAFTScampus im Bereich der Compliance-Aus- und Weiterbildung tätig. Unabhängig der Branche oder der Größe des Unternehmens bilden wir Compliance Officers mit einer abschließenden Zertifizierung aus und ausdrücklich gilt dies nicht nur für den Compliance- und Chief Compliance Officer, sondern gerade Spezialisierungen wie zum Beispiel ESG / Export oder Tax Compliance Mitarbeitern bieten wir spezielle Weiterbildungen im gesamten Segment der Compliance.

Compliance Officer
Ein gut ausgebildeter Compliance Officer (CO) ist in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation für alle Unternehmensbranchen und Unternehmensgrößen eine der gesuchtesten Fachkräfte. Daher bieten wir die optimale Weiterbildung mit Zertifizierung zum Compliance Officer an. Alle Informationen hier: https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-compliance-officer

Die wichtigsten Argumente für die Weiterbildung zum Compliance Officer sind:

  1. Wachsende Bedeutung von Compliance:
    In den letzten Jahren haben Unternehmen weltweit mehr Verantwortung übernommen, um rechtliche und ethische Standards einzuhalten. Durch eine Weiterbildung im Compliance-Bereich können Fachkräfte Unternehmen dabei unterstützen, Risiken zu minimieren und rechtlichen Problemen vorzubeugen.
  2. Strengere gesetzliche Anforderungen:
    Mit zunehmender Regulierung von Märkten und Unternehmen steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten Compliance-Experten. In allen Branchen gibt es immer mehr Vorschriften, die Unternehmen einhalten müssen (z.B. Datenschutzgrundverordnung DSGVO, Anti-Geldwäsche-Gesetze oder internationale Handelsregeln). Compliance Officer sind die gesuchten Fachkräfte, die Unternehmen bei der Implementierung und Überwachung dieser Vorschriften unterstützen.
  3. Vermeidung von Strafen und Reputationsschäden:
    Fehlende oder unzureichende Compliance kann Unternehmen mit hohen Geldstrafen, Rechtsstreitigkeiten und ernsthaften Reputationsschäden konfrontieren. Der Compliance Officer spielt die zentrale Rolle dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen, was das Unternehmen vor finanziellen Verlusten und Imageschäden schützt.
  4. Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt:
    Die Nachfrage nach Compliance-Experten wächst in allen Branchen, besonders in regulierten Sektoren wie Banken, Versicherungen, Pharmazie und digitaler Technologie. Mit einer spezialisierten Weiterbildung in diesem Bereich verbessern Sie Ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt und können sich als Experten positionieren.
  5. Vielfältige Karrierechancen:
    Die Aufgaben eines Compliance Officers sind vielseitig und reichen von der Überwachung von Gesetzen und Vorschriften bis hin zur Schulung von Mitarbeitern und der Gestaltung von Compliance-Strategien. Dies eröffnet nicht nur vielfältige berufliche Perspektiven, sondern auch die Möglichkeit, in verschiedenen Brachen und auf unterschiedlichen Hierarchieebenen zu arbeiten.
  6. Zukunftssicherheit:
    In einer immer stärker vernetzten und regulierten Welt wird Compliance weiterhin ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmensführung bleiben. Eine Weiterbildung in diesem Bereich kann daher als langfristige Investition in die berufliche Zukunft betrachtet werden.

Chief Compliance Officer
Die Weiterbildung zum Chief Compliance Officer (CCO) lohnt sich aus mehreren Gründen – sowohl aus karrierebezogener als auch aus unternehmensstrategischer Sicht. Daher bieten wir die optimale Ausbildung mit Zertifizierung zum Chief Compliance Officer. Alle Informationen hier: https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-chief-compliance-officer

Die wichtigsten Argumente für die spezialisierte Ausbildung:

  1. Karriereentwicklung & Führungsverantwortung:

  2. Chief Compliance Officer ist eine Führungsposition, die mit mehr Verantwortung, Entscheidungskompetenz und einem höheren Gehalt einhergeht. Der Chief Compliance Officer wird nicht nur operative Aufgaben übernehmen, sondern strategisch arbeiten, Compliance-Risiken bewerten und das gesamte Compliance-Management steuern.

  3. Tiefere Fachkenntnisse & strategisches Denken:

  4. Der Chief Compliance Officer benötigt vertieftes Wissen in den Bereichen:

    • Risikomanagement
    • Corporate Governance
    • Unternehmensethik
    • Kommunikation mit Aufsichtsbehörden und dem Vorstand

    Die Weiterbildung bereitet auf diese Anforderungen gezielt vor.

  5. Interdisziplinäre Kompetenz:
    Der CCO lernt, wie man interne Kontrollsysteme aufbaut, interne Audits begleitet, Mitarbeiterschulungen steuert und das Compliance-Programm im Unternehmen weiterentwickelt. Das macht ihn für größere Unternehmen besonders attraktiv.
  6. Direkte Anbindung an die Unternehmensleitung:
    Der CCO ist meist direkt der Geschäftsführung oder dem Vorstand unterstellt – der CCO besitzt also eine hochrangige Führungsposition im Unternehmen (C-Level) und wirkt bei wichtigen Unternehmensentscheidungen direkt mit.
  7. Wachsende Bedeutung von Compliance:
    Compliance gewinnt durch zunehmende Regulierung, Nachhaltigkeitsthemen (ESG) und internationale Geschäftstätigkeit immer mehr an Bedeutung. Gut ausgebildete CCOs sind auf dem Arbeitsmarkt in allen Unternehmen, gleich welcher Größe und Branche gefragt wie nie zuvor.
  8. Bessere Jobperspektiven & höhere Gehälter:
    Die Position und der Titel „Chief Compliance Officer“ öffnet Türen zu:

    • Führungspositionen in Konzernen
    • Leitungsfunktionen in internationalen Unternehmen
    • Beratungs- oder Interimspositionen in spezialisierten Kanzleien


ESG Compliance Officer
Eine Weiterbildung zum ESG Compliance Officer ist eine ausgezeichnete Entscheidung, besonders in der aktuellen Zeit. Daher bieten wir die optimale Weiterbildung mit Zertifizierung zum ESG Compliance Officer an. Alle Informationen hier:
https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-esg-compliance-officer

Hier einige wichtige Gründe für die Ausbildung zum ESG Compliance Officer:

  1. Wachsende Bedeutung von ESG-Kriterien:
    ESG (Environmental, Social, Governance) hat in den letzten Jahren weltweit stark an Bedeutung gewonnen. Unternehmen werden dazu verpflichtet, sich an ESG-Standards zu halten. Regierungen und Aufsichtsbehörden verschärfen die Vorschriften, um Nachhaltigkeit und ethische Geschäftspraktiken zu fördern. ESG-Compliance wird daher zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Unternehmensstrategie.
  2. Veränderte gesetzliche Anforderungen:
    In vielen Ländern wurden oder werden neue Regelungen und Gesetze eingeführt, die Unternehmen dazu verpflichten, ihre ESG-Praktiken zu verbessern und offenzulegen. Der ESG Compliance Officer ist für die Umsetzung und Überwachung dieser Vorschriften verantwortlich und unterstützt das Unternehmen, rechtliche Risiken zu minimieren.
  3. Marktnachfrage nach Fachkräften:
    Der Bedarf an qualifizierten ESG-Experten wächst ständig, da Unternehmen erkennen, dass eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmensführung nicht nur rechtlich notwendig ist, sondern auch einen positiven Einfluss auf die Produkte und das Unternehmenswachstum hat. ESG-Compliance-Officer sind daher gefragt und es gibt ein großes Potenzial für Karrierechancen in diesem Bereich.
  4. Risikomanagement und Reputationsschutz:
    Unternehmen, die ESG-Risiken nicht richtig einhalten, setzen sich finanziellen und reputativen Schäden aus. Die ESG-Compliance ist entscheidend, um negative Auswirkungen für das Unternehmen und die produzierten oder vertriebenen Produkte zu vermeiden. Der ESG Compliance Officer sorgt dafür, dass diese Risiken maßgeblich minimiert werden.
  5. Integration von ESG in Unternehmensstrategie:
    ESG ist längst nicht mehr nur ein Trend, sondern ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Es geht nicht nur um Umweltfragen, sondern auch um soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung. Der ESG Compliance Officers trägt dazu bei, dass ESG-Kriterien erfolgreich in die Unternehmensprozesse integriert werden.
  6. Langfristige Perspektiven:
    ESG wird nicht nur als vorübergehender Trend betrachtet, sondern als langfristige Entwicklung, die die Unternehmensführung der Zukunft prägen wird. In einer Welt, in der soziale und ökologische Verantwortung immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Nachfrage nach qualifizierten ESG-Experten auch in den kommenden Jahren sehr hoch.

Export Compliance Officer
Die Weiterbildung zum Export Compliance Officer ist seit 2024 im Hinblick auf die aktuelle wirtschaftlichen und politischen Situation aus mehreren Gründen besonders wichtig und sinnvoll. Daher bieten wir die optimale Weiterbildung mit Zertifizierung zum Export Compliance Officer an. Alle Informationen findet hier: https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-export-compliance-officer

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum es gerade jetzt eine gute Entscheidung ist, diese Weiterbildung zu starten:

  1. Steigende internationale Handelsregulierungen:
    In den letzten Jahren sind die Vorschriften und Regulierungen im internationalen Handel immer komplexer geworden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die Exportbestimmungen verschiedener Länder einhalten, um Strafen oder Handelsbeschränkungen zu vermeiden. Ein Export Compliance Officer ist dafür zuständig, diese Regeln zu überwachen und umzusetzen.
  2. Wachsende Bedeutung von Compliance:
    Compliance ist mittlerweile ein zentraler Bestandteil der Unternehmensführung. Fehler in der Export-Compliance können zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen. Der Bedarf an qualifizierten Fachleuten, die in der Lage sind, diese Compliance-Anforderungen zu managen, wächst stetig.
  3. Globalisierung und neue Märkte:
    Unternehmen erweitern zunehmend ihre Geschäftstätigkeit auf internationaler Ebene. Dies führt zu mehr Exporten und damit zu einer höheren Nachfrage nach Fachleuten, die sich mit den jeweiligen Compliance-Vorgaben auskennen. Export Compliance Officers spielen eine entscheidende Rolle dabei, sicherzustellen, dass Unternehmen reibungslos und ohne rechtliche Probleme international handeln können.
  4. Veränderte geopolitische Landschaft:
    Politische Spannungen und Handelskriege (wie z.B. zwischen den USA und China oder in anderen Regionen) haben die Exportanforderungen und -beschränkungen in vielen Ländern verändert. Unternehmen benötigen Experten, die die neuesten Entwicklungen beobachten und sicherstellen, dass sie alle relevanten Vorschriften einhalten.
  5. Berufsperspektiven und Karrierechancen:
    Mit einer spezialisierten Weiterbildung eröffnen sich attraktive berufliche Perspektiven, da der Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich wächst. Export Compliance Officers sind in verschiedenen Branchen gefragt, von der Automobilindustrie bis hin zu Technologieunternehmen und Exportfirmen.
  6. Wertvolle Zusatzqualifikation:
    Diese Weiterbildung bietet nicht nur Fachwissen, sondern stärkt auch die persönliche Position auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere in Bereichen wie Recht, Logistik, EU-weites und internationales Supply Chain Management und internationales Business.


Tax Compliance Officer
Die Ausbildung zum Tax Compliance Officer ist gerade auch zur Minimierung von steuerlichen Risiken und Gefahren in jedem Unternehmen unerlässlich. Daher bieten wir die optimale Weiterbildung mit Zertifizierung zum Tax Compliance Officer an. Alle Informationen hier: https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-tax-compliance-officer

Die wichtigsten Argumente für die Weiterbildung sind:

  1. Zunehmende Regulierung und Komplexität im Steuerrecht:
    Die steuerlichen Anforderungen und Vorschriften werden immer komplexer, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle Vorschriften einhalten, um teure Strafen oder rechtliche Probleme zu vermeiden. Ein Tax Compliance Officer hilft dabei, diesen Anforderungen gerecht zu werden.
  2. Wachsende Bedeutung der steuerlichen Compliance:
    Steuerbehörden weltweit legen strengen Wert auf die Einhaltung von Steuervorschriften und sind bereit, Strafen und Sanktionen gegen Unternehmen zu verhängen, die gegen diese Vorschriften verstoßen. Ein Tax Compliance Officer stellt sicher, dass die Steuerstrategie eines Unternehmens transparent und regelkonform bleibt.
  3. Karrierechancen und Fachkräftemangel:
    In allen Branchen wächst die Nachfrage nach Fachkräften, die sich mit Steuerrecht und Compliance auskennen. Die Weiterbildung zum Tax Compliance Officer eröffnet vielversprechende berufliche Perspektiven und bietet die Möglichkeit, sich auf einem zukunftsträchtigen und spezialisierten Gebiet zu positionieren.
  4. Vertrauen und Reputation:
    Für Unternehmen ist es von entscheidender Bedeutung, ihr Vertrauen bei Kunden und Behörden zu wahren. Ein Tax Compliance Officer sorgt dafür, dass die steuerlichen Prozesse transparent und korrekt sind, was das Vertrauen in die steuerliche Integrität des Unternehmens stärkt.
  5. Interdisziplinäre Kompetenz:
    In dieser Position werden nicht nur steuerrechtliche Kenntnisse gefordert, sondern auch ein gutes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge, interne Kontrollsysteme und Risikomanagement. Diese interdisziplinäre Kompetenz macht die Rolle eines Tax Compliance Officers besonders wichtig.

IT Compliance Officer
Die Weiterbildung zum IT Compliance Officer sollte in jedem Unternehmen höchste Priorität haben, um Risiken und Gefahren, zum Beispiel im Bereich Cybercrime, schnell zu erkennen und zu vermeiden. Daher bieten wir die optimale Weiterbildung mit Zertifizierung zum IT Compliance Officer an. Alle Informationen hier: https://www.wirtschaftscampus.de/lehrgaenge/compliance-officer/certified-it-compliance-officer

Hier die wichtigsten Gründe, gerade jetzt mit dieser Weiterbildung zu starten:

  1. Wachsende Bedeutung von Datenschutz und IT-Sicherheit:
    In der digitalen Welt sind Datenschutz und IT-Sicherheit entscheidend. Unternehmen sind darauf angewiesen, Daten vor Cyberangriffen zu schützen und sicherzustellen, dass sie regulatorische Anforderungen wie die DSGVO (Datenschutz) einhalten. Der IT Compliance Officer sorgt dafür, dass diese Standards eingehalten werden.
  2. Zunehmende regulatorische Anforderungen:
    Gesetze und Vorschriften im Bereich der IT und des Datenschutzes werden immer strenger und komplexer. Es gibt immer mehr Anforderungen, die Unternehmen erfüllen müssen. Die Aufgabe des IT Compliance Officers ist es, die Vorschriften korrekt umzusetzen und das Unternehmen vor rechtlichen Risiken zu schützen.
  3. Zukunftsorientierte Fachkräfte:
    Die Wichtigkeit für IT-Compliance wächst aufgrund der steigenden Zahl an Vorschriften und der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberkriminalität. Unternehmen suchen nach Fachkräften, um diese rechtlichen und sicherheitsrelevanten Anforderungen zu erfüllen. Es gibt eine steigende Nachfrage nach gut ausgebildeten IT Compliance Officers.
  4. Berufliche Sicherheit und Perspektiven:
    Die Rolle des IT Compliance Officers ist aufgrund ihrer Wichtigkeit in allen Branchen gefragt, von Finanzdienstleistern über Gesundheitswesen bis hin zu Technologieunternehmen. Dies bietet eine hohe berufliche Sicherheit und viele Entwicklungsmöglichkeiten, da die Compliance-Verantwortung in vielen Organisationen stetig wächst.
  5. Potenzial für hohe Gehälter:
    Da IT-Compliance eine hochspezialisierte und wichtige Aufgabe im Unternehmen ist, können gut ausgebildete Fachkräfte der IT Compliance mit attraktiven Gehältern rechnen.
  6. Unterstützung bei der digitalen Transformation:
    Unternehmen befinden sich auf dem Weg zur digitalen Transformation. Der IT Compliance Officer spielt eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Prozessen und Technologien, die sicherstellen, dass alle IT-Systeme rechtlich und sicherheitsmäßig korrekt aufgesetzt sind, während gleichzeitig die Digitalisierung vorangetrieben wird.

ESG: Der 10-Punkte-Kompass für Nachhaltigkeit und Compliance im Hinblick auf die Unternehmensführung


Prolog:

„Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet.“

Robert Swan (* 28. Juli 1956 in Durham, England) ist ein britischer Polarforscher und Umweltschützer. Er ist der erste Mensch, der beide geographischen Pole zu Fuß erreicht hat.

ESG: Die 10 Trends der Zukunft

Die Zukunft des Umwelt-, Sozial- und Governance-Managements (ESG) wird sowohl herausfordernd sein als auch viele Änderungen und Neuerungen mit sich bringen. Gerade im Bereich Compliance werden Unternehmen, unabhängig von Branche oder Größe, mit neuen Aufgabenstellungen konfrontiert.

Da ESG zunehmend in die Strategie des Unternehmens integriert wird, geht man davon aus, dass auch die Compliance-Regeln deutlich beeinflusst werden.


Grafik: WIRTSCHAFTScampus

1. Strengere und umfangreichere Vorschriften


Mit Verabschiedung der CSRD in der EU und der CSDD sind innerhalb der EU strengere und umfassendere ESG-Vorschriften gerade auch im Hinblick auf die Compliance zu implementieren. Dazu gehören verpflichtende Nachhaltigkeitsberichte nach den ESRS, standardisierte Kennzahlen und eine verstärkte Kontrolle durch die Regulierungsbehörden. Die Unternehmen müssen sich auf die Einhaltung dieser Vorschriften einstellen, die ein breites Spektrum an Themen abdecken, von Klimawandel und Biodiversität (Artenvielfalt: Griechisch Bios = Leben / Lateinisch Diversitas = die Vielfalt) bis hin zu Menschenrechten und Transparenz in der Lieferkette.

2. Erhöhter Einfluss von Verbrauchern, Banken und Investoren


ESG ist ein wichtiges Thema für alle! Die Aufmerksamkeit der Verbraucher, aber auch der Investoren, richtet sich zunehmend auf die ESG-Leistung des Unternehmens, von dem Waren und/oder Dienstleistungen gekauft werden. Mit der EU-Taxonomie wurde erstmals ein Klassifizierungssystem für Wirtschaftsaktivitäten, die einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Umweltziele leisten, geschaffen. Auch die Verordnung über europäische grüne Anleihen hat das Ziel, die Kapitalströme in der EU in solche Wirtschaftsaktivitäten zu lenken, die das Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft voranbringen. Die Unternehmen werden zunehmend unter Druck gesetzt, nicht nur die Einhaltung der Vorschriften zu demonstrieren, sondern auch eine führende Rolle bei ESG-Praktiken einzunehmen. Banken und Investoren nutzen zunehmend die ESG-Kriterien, um Investitionsentscheidungen zu treffen und Unternehmen, die diese Erwartungen nicht erfüllen, werden bei der Kapitalbeschaffung benachteiligt sein.

3. Fortschritte bei der ESG-Berichterstattung und der Datenanalyse


In Zukunft wird die ESG-Berichterstattung durch Technologie vorangetrieben. Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen (ML) und Blockchain spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Genauigkeit, Transparenz und Effizienz der ESG-Datenerfassung und -berichterstattung. Mit diesen Technologien können Unternehmen Trends vorhersagen, Risiken erkennen und Echtzeit-Updates zu ihrer ESG-Leistung bereitstellen.

4. Integration von ESG in die Strategie des Kerngeschäfts


Die Firmen werden ESG nicht mehr als eigenständige Initiative betrachten, sondern sie stärker in ihre Geschäftsstrategie integrieren. Diese Integration umfasst die Abstimmung der ESG-Ziele mit den Geschäftszielen, die Einbeziehung von Nachhaltigkeit in Entscheidungsprozesse, Produktentwicklung, Compliance-Richtlinien und allgemeine Unternehmenskultur.


5. Konzentration auf Klimaschutz und Netto-Null-Verpflichtungen.


Der Klimawandel wird ein dominierendes Thema im Bereich ESG bleiben, da immer mehr Unternehmen sich zu Netto-Null-Emissionszielen verpflichten.

Am 29. Juni 2024 ist die Netto-Null-Industrie-Verordnung in Kraft getreten, mit der Technologien, die die Energiewende vorantreiben, auf differenzierte Art und Weise gefördert werden sollen. Dazu gehören beschleunigte Genehmigungsverfahren, aber auch finanzielle Förderungen, zum Beispiel für die Herstellung von Windkraftanlagen, Wasserstofftechnologien, aber auch Wärmepumpen.

Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen Unternehmen laut der Science Based Targets initiative (SBTi) drei Anforderungen erfüllen:

• Kurzfristiges Reduktionsziel setzen (5-10 Jahre)
• Absolute Emissionen in Scope 1-3 um mehr als 90 Prozent bis spätestens 2050 reduzieren
• Restemissionen neutralisieren, indem der Atmosphäre CO2 entzogen wird.

Die Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft wird Innovationen in den Bereichen nachhaltige Technologien, erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Es ist notwendig, klare Strategien zu entwickeln, um die Klimaziele zu erreichen, die häufig durch regulatorische Anforderungen und Erwartungen der Investoren untermauert werden. Aufgaben, in die auch Compliance-Beauftragte im Unternehmen dringend mit einbezogen werden müssen.

6. Soziale und Governance-Faktoren treten in den Vordergrund.


Bei ESG wird erwartet, dass soziale und Governance-Faktoren mehr an Bedeutung gewinnen werden. Die Themen Vielfalt, Gleichberechtigung und Eingliederung (DEI), Menschenrechte, Arbeitspraktiken und Unternehmensführung werden von Aufsichtsbehörden und Anlegern stärker unter die Lupe genommen. Es ist für die Firmen von Bedeutung, Fortschritte in diesen Bereichen zu belegen und Compliance-Richtlinien zu befolgen, da soziale Gerechtigkeit und Skandale in der Unternehmensführung die Stimmung der Öffentlichkeit und der Banken oder Investoren weiterhin beeinflussen.

7. Eine umfassendere Rechenschaftspflicht und Transparenz


Eine erhöhte Nachfrage nach Rechenschaftspflicht und Transparenz wird die Zukunft von ESG kennzeichnen. Unternehmen müssen klare, nachvollziehbare Daten zu ihren ESG-Initiativen und -Ergebnissen vorlegen. Die Nachfrage nach Überprüfungen und Bestätigungen von ESG-Berichten durch Dritte nimmt zu, da zum Beispiel Aufsichtsbehörden oder Banken die Richtigkeit der Unternehmensangaben überprüfen wollen.

Eine Prüfungspflicht der ESG-Berichte ist mit der CSRD bereits Realität für große kapitalmarktorientierte Unternehmen geworden. Zur Entwicklung von Prüfungsstandards laufen bereits Projekte auf EU-Ebene für eigenständige EU-weite Prüfungsstandards von Nachhaltigkeitsberichten, aber auch das IAASB hat mit ISSA 5000 einen internationalen Prüfungsstandard am 20. September 2024 verabschiedet. Dieser neue internationale Prüfungsstandard wird in Bezug auf die Nachhaltigkeitsberichte in der EU wohl von den europäischen Wirtschaftsprüfern übernommen werden.


8. Die Entstehung von ESG-basierten Innovationen


Da Unternehmen sich bemühen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wird es in allen Branchen einen Innovationsschub geben. Dazu gehört die Entwicklung nachhaltiger Produkte, grüner Technologien und neuer Geschäftsmodelle, die der langfristigen Nachhaltigkeit Vorrang vor kurzfristigen Gewinnen geben. Firmen, die bei ESG-Innovationen führend sind, werden in der Zukunft besser positioniert sein, um neue Marktchancen zu nutzen und dadurch für sich ein widerstandsfähiges, zukunftssicheres Unternehmen am Markt zu positionieren.

9. Gemeinsame Anstrengungen und Kooperationen


Aufgrund des globalen und vernetzten Charakters der ESG-Herausforderungen werden Unternehmen zunehmend mit Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGO) und anderen Organisationen zusammenarbeiten, um kollektive Maßnahmen voranzutreiben. Partnerschaften zur Bewältigung komplexer Probleme wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Ungleichheit werden zunehmen. Unternehmen können eine Schlüsselrolle in sektorübergreifenden Initiativen spielen.

10. ESG als Wettbewerbsvorteil


Eine starke ESG-Performance ist in Zukunft ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal und eine Quelle für Wettbewerbsvorteile. Unternehmen, die sich in ESG hervorheben, werden mehr Kunden und Experten, aber auch Investoren anziehen, um die Herausforderungen und Chancen einer sich schnell verändernden Welt zu bewältigen. Die Beachtung und Integration von Compliance-Regularien im Segment ESG ist daher ein wichtiger, besser überlebenswichtiger Schritt in die erfolgreiche Zukunft eines jeden Unternehmens.

Ausblick


In der Zukunft wird ESG ein integraler Bestandteil der Geschäftsabläufe, der Compliance und Strategien sein. Es ist Aufgabe der Firmen, Innovationen, Transparenz und Kooperation zu fördern, um den wachsenden Anforderungen von Regulierungsbehörden, Investoren und der Gesellschaft gerecht zu werden. Diejenigen, die erfolgreich sind, werden nicht nur die Vorschriften einhalten, sondern auch neue Geschäftsfelder erschließen und ihre langfristige Nachhaltigkeit sichern. Genau hier ist der Experte, der Spezialist, der ESG Compliance Officer gefragt und gefordert.

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KI und Compliance in der Zukunft – Künstliche Intelligenz im Blickwinkel des EU AI Act 2024


Prolog:
„KI könnte die tiefgreifendste Technologie sein, die die Menschheit je entwickelt hat. Tiefgreifender als die Entdeckung des Feuers, der Elektrizität oder irgendetwas, das wir in der Vergangenheit getan haben.”
Sundar Pichai (* 10. Juni 1972 in Madurai, Indien) ist CEO von Google sowie dessen Holding Alphabet Inc.

Die Rolle von KI in der Compliance verstehen
Die Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in einer Ära, in der der technologische Fortschritt die Industrien revolutioniert, zu einem wesentlichen Bestandteil der Compliance entwickelt. Die KI ist aufgrund ihrer Fähigkeit, umfangreiche Datenmengen zu analysieren und Muster zu identifizieren, ein unverzichtbares Instrument für Unternehmen, die gesetzliche Regelungen befolgen müssen.

KI in der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Für jedes Unternehmen ist es äußerst wichtig, dass gesetzliche Vorschriften eingehalten werden und sich auf dem aktuellen Stand befinden. Dies umfasst die strikte Befolgung von Gesetzen, Vorschriften und Spezifikationen, die für geschäftliche Abläufe von Bedeutung sind.

Durch die Automatisierung der Prozesse der Überwachung und Berichterstattung macht KI diese Aufgabe deutlich einfacher. Um neue Anforderungen oder Aktualisierungen zu erkennen und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen zu verwalten, kann sie große Mengen regulatorischer Inhalte schnell verarbeiten. KI-Systeme lassen sich so entwickeln, dass sie mit den aktuellen gesetzlichen Veränderungen Schritt halten und Unternehmen dabei unterstützen, die Vorschriften einzuhalten und auf Veränderungen oder Aktualisierungen schnell zu reagieren.

Maschinelles Lernen für Compliance
Maschinelles Lernen, ein Teilbereich der KI, ist dadurch gekennzeichnet, dass es Muster und Anomalien erkennt, die für die Einhaltung von Regeln von entscheidender Bedeutung sind. Um mögliche Compliance-Risiken zu prognostizieren und somit ein proaktives Risikomanagement zu ermöglichen, ist es möglich, zurückliegende und gleichzeitig aktuelle Daten auszuwerten, zu verknüpfen und miteinander in eine Beziehung zu setzen. Auf diese Weise können Algorithmen der KI und des maschinellen Lernens ihre Präzision bei der Identifizierung von Compliance-Problemen stetig erhöhen.

KI-Tools für Compliance-Beauftragte
Compliance-Mitarbeiter können ihre Effizienz durch die Automatisierung von alltäglichen Aufgaben wie der Datenanalyse mithilfe von KI-Tools erhöhen und Zeit für andere Aufgaben im Unternehmen sparen. KI-gesteuerte Analysen ermöglichen Einsichten in Risiken, steigern die Präzision von Berichten und reduzieren die Notwendigkeit von Ressourcen, die so für andere Tätigkeiten im Unternehmen genutzt werden können.

KI und Risikomanagement in der Compliance
KI hat beim Risikomanagement im Umfeld der Compliance eine wesentliche Bedeutung. Sie kann mögliche, potenzielle Compliance-Risiken prognostizieren und Maßnahmen zur Verringerung dieser vorschlagen. KI-Systeme sind in der Lage, Transaktionen in Echtzeit zu überwachen und vor potenziellen Betrugs- oder Compliance-Verstößen zu warnen. Die Echtzeitanalyse unterstützt dabei den Compliance-Beauftragten, Entscheidungen schnell zu treffen, um Compliance-Verstöße zu vermeiden.

Implementierung von KI in Compliance-Prozesse
Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Compliance-Prozesse führt zu einer grundlegenden Veränderung der Herangehensweise von Unternehmen an die Einhaltung von Regeln. Die fortgeschrittenen KI-Algorithmen und Datenverarbeitungsfunktionen eröffnen unvorstellbare Chancen, um Compliance-Aufgaben zu optimieren und zu vereinfachen.

KI-Anwendungsfälle bei Compliance-Aktivitäten
Die Anwendungsmöglichkeiten von KI sind vielfältig. Sie kann zur Vorhersage potenzieller Compliance-Risiken verwendet werden, die auf historischen Daten beruhen. KI trägt auch zur Dokumentenanalyse bei, indem sie ausführliche rechtliche und regulatorische Unterlagen rasch durchsucht und auslegt, um sicherzustellen, dass Vorschriften eingehalten werden.
Außerdem ist es möglich, dass KI-gesteuerte Chatbots interaktive und maßgeschneiderte Lernerfahrungen zur Unterstützung von Compliance-Trainings für Mitarbeiter im Unternehmen bereitstellen.

Nutzung von KI zur Einhaltung von AML-Vorschriften
Die Befolgung der Anti-Geldwäsche-Vorschriften (AML) ist für Finanzinstitute, aber auch für andere Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, von großer Bedeutung. KI leistet einen bedeutenden Beitrag zu den Bestrebungen der AML, da sie moderne Instrumente zur Überwachung von Transaktionen, zur Identifizierung verdächtiger Aktivitäten, zur Verringerung von Fehlalarmen und zur Durchführung von Sorgfaltsprüfungen zur Verfügung stellt.
KI-Systeme sind in der Lage, Muster und Trends in Finanztransaktionen zu untersuchen, um mögliche Geldwäscheaktivitäten zu identifizieren. Dadurch können sie dazu beitragen, Finanzkriminalität frühzeitig aufzudecken und zu verhindern.

Wann tritt der EU AI Act in Kraft?
Die EU-Staaten haben den EU AI Act am 13.06.2024 verabschiedet und die Verordnung ist seit dem 01.08.2024 in Kraft. Grundsätzlich findet sie erst nach einer Übergangszeit von 24 Monaten – voraussichtlich August 2026 – Anwendung. Die KI-Verordnung verfolgt einen risikobasierten Ansatz, der KI-Systeme ausgehend von ihrem Risiko für die Sicherheit, Gesundheit und Grundrechte von Menschen bewertet. Die Verordnung differenziert im Grundsatz zwischen vier Risikostufen, an die unterschiedlich intensive Compliance-Anforderungen gestellt werden.

Die vier Risikostufen des EU AI Act

Grafik: WIRTSCHAFTScampus

Beispiel für Unannehmbares Risiko:
Echtzeit Fernidentifizierung durch KI (weitere Beispiele folgen)
Beispiel für Hohes Risiko:
Prüfung der Kreditwürdigkeit durch KI (weitere Beispiele folgen)
Beispiel für Begrenztes Risiko:
Chatbots, KI-generierte Videos
Beispiel für Minimales Risiko:
Spamfilter, KI in Videospielen

Der nachfolgende Text und die Erklärungen beziehen sich auf die Veröffentlichung „KI-Gesetz: erste Regulierung der künstlichen Intelligenz“ des Europäischen Parlamentes aus 2023/2024. Die ausführliche Quellenangabe folgt am Schluss.

Was das Parlament von der KI-Gesetzgebung erwartet
Das Europäische Parlament will vor allem sicherstellen, dass die in der EU eingesetzten KI-Systeme sicher, transparent, nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich sind. KI-Systeme sollten von Menschen und nicht von der Automatisierung überwacht werden, um schädliche Ergebnisse zu verhindern. Das Parlament möchte außerdem eine technologieneutrale, einheitliche Definition für KI festlegen, die auf zukünftige KI-Systeme angewendet werden könnte.

Gesetz über künstliche Intelligenz: ein risikobasierter Ansatz
Die neuen Vorschriften legen Verpflichtungen für Anbieter und Nutzer fest, die sich nach dem Risiko, das von dem KI-System ausgeht, richten. Obwohl viele KI-Systeme ein minimales Risiko darstellen, müssen sie bewertet werden.

Unannehmbares Risiko
KI-Systeme stellen ein unannehmbares Risiko dar, wenn sie als Bedrohung für Menschen gelten. Diese KI-Systeme werden verboten. Sie umfassen:

  • kognitive Verhaltensmanipulation von Personen oder bestimmten gefährdeten Gruppen, zum Beispiel sprachgesteuertes Spielzeug, das gefährliches Verhalten bei Kindern fördert;
  • Soziales Scoring: Klassifizierung von Menschen auf der Grundlage von Verhalten, sozioökonomischem Status und persönlichen Merkmalen;
  • biometrische Identifizierung und Kategorisierung natürlicher Personen;
  • biometrische Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme, zum Beispiel Gesichtserkennung.

Einige Ausnahmen können für Strafverfolgungszwecke zugelassen werden. Biometrische Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme werden in einer begrenzten Anzahl schwerwiegender Fälle zulässig sein. Systeme zur nachträglichen biometrischen Fernidentifizierung, bei denen die Identifizierung erst mit erheblicher Verzögerung erfolgt, können zur Verfolgung schwerer Straftaten und nur nach gerichtlicher Genehmigung zulässig sein.

Hochrisiko-KI-Systeme
KI-Systeme, die ein hohes Risiko für die Gesundheit und Sicherheit oder für die Grundrechte natürlicher Personen darstellen, gelten als hochriskant und werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt.
1. KI-Systeme, die in Produkten verwendet werden, die unter die Produktsicherheitsvorschriften der EU fallen. Dazu gehören Spielzeug, Luftfahrt, Fahrzeuge, medizinische Geräte und Aufzüge.
2. KI-Systeme, die in spezifische Bereiche fallen, und die in einer EU-Datenbank registriert werden müssen:

  • Verwaltung und Betrieb von kritischen Infrastrukturen;
  • allgemeine und berufliche Bildung;
  • Beschäftigung, Verwaltung der Arbeitnehmer und Zugang zur Selbstständigkeit;
  • Zugang zu und Inanspruchnahme von wesentlichen privaten und öffentlichen Diensten und Leistungen;
  • Strafverfolgung;
  • Verwaltung von Migration, Asyl und Grenzkontrollen;
  • Unterstützung bei der Auslegung und Anwendung von Gesetzen.

Alle KI-Systeme mit hohem Risiko werden vor dem Inverkehrbringen und während ihres gesamten Lebenszyklus bewertet. Die Bürger werden das Recht haben, bei den zuständigen nationalen Behörden Beschwerden über KI-Systeme einzureichen.

Transparenzanforderungen
Generative Foundation-Modelle wie ChatGPT werden nicht als risikoreich eingestuft, müssen aber Transparenzanforderungen und das EU-Urheberrecht erfüllen:

  • Offenlegung, dass der Inhalt durch KI generiert wurde;
  • Gestaltung des Modells, um zu verhindern, dass es illegale Inhalte erzeugt;
  • Veröffentlichung von Zusammenfassungen urheberrechtlich geschützter Daten, die für das Training verwendet wurden.

KI-Systeme mit allgemeinem Verwendungszweck und beträchtlichen Auswirkungen, die ein Systemrisiko darstellen könnten, wie das fortgeschrittene KI-Modell GPT-4, müssten gründlich bewertet werden und alle schwerwiegenden Vorfälle wären der Kommission zu melden.
Inhalte, die mit Hilfe von KI erzeugt oder verändert wurden – Bilder, Audio- oder Videodateien (z. B. Deepfakes) –, müssen eindeutig als KI-generiert gekennzeichnet werden, damit die Nutzer wissen, wenn sie auf solche Inhalte stoßen.

Nächste Schritte
Das Parlament verabschiedete das Gesetz über künstliche Intelligenz im März 2024 und der Rat erteilte seine Zustimmung im Mai 2024. Das Gesetz wird 24 Monate nach seinem Inkrafttreten in vollem Umfang anwendbar sein. Einige Teile werden jedoch schon früher anwendbar sein:

  • das Verbot von KI-Systemen, die unannehmbare Risiken darstellen, wird sechs Monate nach Inkrafttreten gelten;
  • die Verhaltenskodizes werden neun Monate nach Inkrafttreten gelten;
  • Vorschriften für KI-Systeme mit allgemeinem Verwendungszweck, die den Transparenzanforderungen genügen müssen, gelten zwölf Monate nach Inkrafttreten.

Systeme mit hohem Risiko werden mehr Zeit haben, um die Anforderungen zu erfüllen; die sie betreffenden Verpflichtungen werden 36 Monate nach dem Inkrafttreten gelten.

„© Europäische Union, 2024 – Quelle: Europäisches Parlament“ – KI-Gesetz: erste Regulierung der künstlichen Intelligenz – Veröffentlichung des Europäischen Parlamentes / 19.06.2024

Die Bedeutung und Schwierigkeit der Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) bei der Einhaltung von Vorschriften nimmt mit der Entwicklung von Unternehmen und dem regulatorischen Umfeld zu. Eine stärker integrierte, intelligente und proaktive Herangehensweise wird in der Zukunft der KI in der Compliance deutlich.

Prädiktives Compliance-Management
Es ist unwahrscheinlich, dass die Zukunft der KI in der Compliance von ihren Fähigkeiten zur Vorhersage bestimmt wird. Nicht nur, dass KI-Systeme vorhandene Compliance-Probleme identifizieren, sondern auch künftige Gefahren prognostizieren. Unternehmen können durch diese Umstellung von einem reaktiven auf ein proaktives Compliance-Management vor rechtlichen und finanziellen Schwierigkeiten geschützt werden.

Compliance-Überwachung in Echtzeit
Mit dem Fortschritt der KI wird es immer wichtiger, die Einhaltung von Vorschriften in Echtzeit zu überwachen. Um sicherzustellen, dass gesetzliche Vorschriften eingehalten werden, werden KI-Systeme fortlaufend Transaktionen, Kommunikation und andere Geschäftsaktivitäten analysieren. Diese Echtzeitanalyse erlaubt eine unmittelbare Reaktion auf mögliche Verstöße gegen die Compliance.

Personalisierte Compliance-Lösungen
Von KI wird erwartet, dass sie maßgeschneiderte Compliance-Lösungen bereitstellt, die den individuellen Anforderungen jedes Unternehmens entsprechen. Das individuelle Risikoprofil und die Compliance-Historie eines Unternehmens werden von der KI analysiert, um individuelle Empfehlungen und Strategien für das Compliance-Management zu entwickeln.

Verbesserte regulatorische Intelligenz
Durch die automatische Sammlung und Verarbeitung von regulatorischen Informationen aus verschiedenen Quellen wird KI eine wichtige Funktion in der regulatorischen Intelligenz übernehmen. Dazu zählt es, die gegenwärtigen Regeln zu verstehen, künftige Trends und Veränderungen in den Regeln vorherzusagen und Unternehmen im Voraus vorzubereiten.

Umgang mit ethischen und datenschutzrechtlichen Bedenken
Eine Priorität wird es sein, ethische und datenschutzrechtliche Bedenken zu berücksichtigen, da KI immer mehr in die Compliance integriert wird. Um sicherzustellen, dass KI in der Compliance ethisch angewendet werden kann, müssen zukünftige Entwicklungen darauf abzielen, KI-Systeme zu entwickeln, die transparent, fair und datenschutzkonform sind.

Die Rolle der Compliance-Fachleute entwickelt sich weiter
Gerade auch im Hinblick auf die kommenden Anforderungen durch den EU AI Act ist die Weiterbildung im Bereich Compliance sowohl für den Chief Compliance Officer, den Compliance Officer aber auch für alle Mitarbeiter im Segment Compliance unausweichlich und dringend erforderlich. Sie werden nicht ersetzt, sondern kooperieren mit KI, wobei ihr Fokus auf den Bereichen Compliance-Strategie, Interpretation und Entscheidungsfindung liegt. KI wird die Kompetenzen des Compliance-Beauftragten und Compliance-Spezialisten ausbauen und nicht ihre Bedeutung verringern. Hier stehen die Compliance-Weiterbildung und Spezialisierung an erster Stelle.

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Certified Compliance Officer
Certified Chief Compliance Officer
Compliance-Spezialisierungen:
Certified ESG Compliance Officer
Certified Export Compliance Officer
Certified Tax Compliance Officer
Certified IT Compliance Officer

Ausblick
In einem zweiten Teil dieses Blogbeitrags werden wir intensiver und detaillierter auf den EU AI Act im Hinblick auf Compliance- Fragen und neue Anforderungen eingehen.

KI und Compliance – Künstliche Intelligenz und der Compliance Officer


Prolog:
„KI wird die Welt mehr verändern als das Internet.“
Yann LeCun (* 8. Juli 1960), Professor an der New York University und Direktor für KI-Forschung bei Facebook.

Wie künstliche Intelligenz in der Compliance eingesetzt werden kann
Künstliche Intelligenz (KI) verändert verschiedene Industriezweige grundlegend und wird damit selbstverständlich auch Auswirkungen auf den Bereich Compliance mit sich bringen. In diesem Blogbeitrag werden die Vorzüge von KI für Compliance-Beauftragte im Hinblick auf die Einhaltung von Vorschriften, die Einhaltung von Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML), die Folgen für Compliance-Programme sowie die damit verbundenen Herausforderungen und Möglichkeiten für die Branche behandelt.

Der Einfluss von KI auf Compliance-Programme
KI trägt zur Weiterentwicklung von Compliance-Programmen bei, indem sie den Compliance-Beauftragten nützliche Erkenntnisse und umsetzbare Lösungen bereitstellt. Ihr Gebrauch erlaubt es, Compliance-Prozesse zu automatisieren und hilft bei der Entscheidungsfindung sowie bei der Einhaltung von Regeln mit höherer Genauigkeit und Geschwindigkeit.

Die Verwendung von KI in der Compliance hat zwar zahlreiche Vorzüge, bringt aber auch spezielle Schwierigkeiten mit sich. Unternehmen müssen diesen zweifachen Aspekt berücksichtigen, wenn sie KI in ihre Compliance-Strategien einbeziehen. Nachfolgend werden die Vorzüge und Schwierigkeiten der Anwendung von KI in Compliance-Prozessen kurz dargestellt.

  1. Die Verarbeitung und Analyse von Regulierungsdaten, die eine wesentliche Komponente von Compliance-Aufgaben darstellen, werden durch KI deutlich effizienter und genauer. Eine präzisere Berichterstattung und Entscheidungsfindung werden durch die rasche Verarbeitung und die Fähigkeit der KI, menschliche Fehler zu reduzieren, ermöglicht.
  2. Durch die vorhersehbaren Analysefähigkeiten von KI ist es Unternehmen möglich, mögliche Compliance-Risiken vor dem Eintreten zu identifizieren. Die Auswertung von Datentrends und -mustern ermöglicht es der KI, Problembereiche zu erkennen und somit ein proaktives Risikomanagement anstelle eines reaktiven zu betreiben.
  3. Kosteneinsparung: Mit der Zeit kann KI erhebliche Einsparungen bei Compliance-Aufgaben im Unternehmen bewirken. Die Automatisierung von alltäglichen Aufgaben, die Reduzierung des Bedarfs an manueller Überwachung und die Steigerung der Präzision ermöglichen es Unternehmen, die Betriebskosten im Zusammenhang mit der Einhaltung von Vorschriften zu reduzieren.
  4. Die Fähigkeit zur Anpassung an regulatorische Veränderungen: KI-Systeme lassen sich an Compliance-Vorschriften und -Standards anpassen. Diese Fähigkeit zur Anpassung gewährleistet, dass Unternehmen sich rasch auf Veränderungen in den Regeln einstellen können und dass die Einhaltung der Regeln jederzeit garantiert ist.
  5. Durch die umfassende Datenanalyse von KI ist es Compliance-Beauftragten möglich, gesicherte und (schnell) geprüfte Entscheidungen zu fällen. Compliance-Strategien werden durch KI verbessert, da sie tiefe Einblicke ermöglicht, die bei manueller Analyse möglicherweise nicht sichtbar sind.

  1. Die Integration von KI in bereits bestehende Compliance-Regelwerke kann aufgrund ihrer Komplexität eine Herausforderung darstellen. Die Anwendung von KI in bestimmten Compliance-Situationen bzw. Strukturen im Unternehmen erfordert technisches Fachwissen, erhebliche Anfangsinvestitionen und ein Verständnis im Segment der IT. Hier kann zum Beispiel ein spezieller IT Compliance Officer mehr als hilfreich sein.
  2. Datenschutz- und Sicherheitsbedenken: Aufgrund der großen Menge an Daten, die KI-Systeme benötigen, können Bedenken und Probleme bezüglich des Datenschutzes entstehen. Ein Problem hier ist dafür zu sorgen, dass die Datenschutzbestimmungen von der KI selbst eingehalten werden.
  3. Abhängigkeit und exzessives Vertrauen: Bei Compliance-Entscheidungen kann es vorkommen, dass man sich zu stark auf KI stützt. Um sicherzustellen, dass die KI nicht das menschliche Urteilsvermögen ersetzt, ist es entscheidend, eine Balance zwischen automatisierten und menschlichen Entscheidungen zu bewahren. Die KI kann und wird den menschlichen Compliance Officer nicht ersetzen!
  4. Regulatorische Unsicherheit: KI in der Compliance stellt einen vergleichsweisen neuen Bereich dar, und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Funktion der KI in der Compliance stehen noch aus. Für Unternehmen kann es schwierig sein, sich in dieser unsicheren Gesetzeslandschaft zurechtzufinden.
  5. Ethische Überlegungen: KI muss in der Lage sein, bei der Einhaltung von ethischen Standards oder beim Auftreten von ethischem Fehlverhalten zu reagieren, vor allem bei Entscheidungen, die sich auf Kunden oder Mitarbeiter auswirken können. Es ist notwendig, dafür zu sorgen, dass KI-Systeme gerecht, transparent und diskriminierungsfrei sind.

All dies zeigt deutlich, dass jetzt und in den nächsten Jahren die KI ein gewichtiger Faktor im Segment der Compliance sein kann und an Wichtigkeit gewinnen wird. Den menschlichen Compliance Officer oder den Compliance-Spezialisten, wie zum Beispiel den ESG- oder Tax Compliance Officer, wird die KI aber mit Sicherheit nicht ersetzen können.

Die Rolle der Compliance-Fachleute entwickelt sich weiter
Mit der Entwicklung der KI wird die Funktion der Compliance-Experten weiterentwickelt. Sie werden nicht ersetzt, sondern kooperieren mit KI, wobei ihr Fokus auf den Bereichen Compliance-Strategie, Interpretation und Entscheidungsfindung liegt. KI wird die Kompetenzen des Compliance-Beauftragten und Compliance-Spezialisten ausbauen und nicht ihre Bedeutung verringern. Hier stehen die Compliance-Weiterbildung und Spezialisierung an erster Stelle.

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Compliance-Spezialisierungen:

Epilog
„KI kann für den Menschen gefährlich werden, aber es hängt davon ab, wie sie eingesetzt wird. ChatGPT ist nur der Anfang der Entwicklung von immer leistungsfähigeren KI-Systemen.“
ChatGPT über sich selbst!

ChatGPT; von englisch to chat „plaudern, sich unterhalten“; Generative Pre-trained Transformer ist ein im November 2022 vorgestellter Chatbot des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI, der in der Lage ist, mit Nutzern über textbasierte Nachrichten und Bilder zu kommunizieren.

Tax Compliance und digitale Plattformen – Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG)

Heute verkaufen fast alle Unternehmen Ihre Waren oder Dienstleistungen online über das Internet. Mit Umsetzung der europäischen „DAC 7“-Richtlinie durch das Plattformen-Steuertransparenzgesetz am 20.12.2022 wird für Betreiber digitaler Plattformen die Sicherstellung der Wirksamkeit von steuerlichen Kontrollsystemen nun entscheidend, um zukünftig Prüfungserleichterungen bei steuerlichen Außenprüfungen beanspruchen zu können.

Worum geht es bei DAC 7?
Kurz gesagt sollen digitale Plattformen, die Ihren Kunden die Möglichkeit geben, online etwas zu erwerben

  • dem Finanzamt bzw. den Steuerbehörden mitteilen, welche Verkäufer bei ihnen auf der Plattform angemeldet sind und welche Umsätze diese erwirtschaften.
  • den Verkäufern mitteilen, welche Informationen sie den Steuerbehörden gemeldet haben.

Wer ist von DAC 7 betroffen?
Betroffen sind alle Betreiber digitaler Plattformen über Webseiten oder Apps, über deren Plattform Verkäufer die Möglichkeit bekommen, mit potenziellen Käufern in Verbindung zu treten und sogenannte relevante Tätigkeiten auszuüben. Dazu gehört:

  • Verkauf von Waren über eine digitale Plattform, eine App oder die Webseite
  • Vermietung von Immobilien (Kurzzeitwohnungen, Ferienwohnungen)
  • Persönliche Dienstleistungen wie Lieferservice, Handwerker, Beratung, Transport usw.
  • Vermietung von Verkehrsmitteln

Online-Portale oder digitale Plattformen, die ausschließlich die Abwicklung von Zahlungen, das Auflisten oder Weiterleiten von Nutzern oder die Veröffentlichung von Werbung ermöglichen, sind von der Meldepflicht nicht betroffen.

Wann gilt die Meldepflicht?
Die erstmalige Meldepflicht nach dem Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) zum 31. Januar 2024 für das Geschäftsjahr 2023 wurde einmalig um zwei Monate auf den 31. März 2024 verlängert und gilt nun ab dem 1. April 2024.

Warum ein Tax Compliance Management System
Mit Umsetzung der europäischen „DAC 7“-Richtlinie im PStTG hat der Gesetzgeber seit dem 1. Januar 2023 Regelungen und Richtlinien zum Umgang mit Plattformbetreibern und Anbietern auf Plattformen beschlossen. Weiterhin wurden aber auch erste Schritte unternommen, um die Modernisierung der Außenprüfung voranzutreiben. Hierzu wurde § 38 EGAO neu gefasst. Die nun in Kraft getretene Gesetzgebung verleiht einem Tax CMS auch für Plattformbetreiber eine wichtige, explizite und deutlich höhere Bedeutung.

In Deutschland können nun Finanzbehörden für Betriebsprüfungen eindeutige und gravierende Erleichterungen bei Steuerprüfungen gewähren, wenn die laufende Prüfung des Unternehmens die Wirksamkeit des bestehenden Tax CMS unter Berücksichtigung der Einhaltung der steuerlichen Vorschriften bestätigt hat. Die Zusagen zu Erleichterungen durch das Finanzamt bzw. die beauftragte Prüfungsbehörde beziehen sich dann auf Art und Umfang der jeweiligen Prüfungshandlungen, sofern für die vom Tax CMS erfassten Steuern kein oder nur ein unbeachtliches Risiko besteht.

Der Gesetzgeber definiert die Wirksamkeit eines Tax CMS in diesem Zusammenhang in ein Steuerkontrollsystem, dass alle innerbetrieblichen Maßnahmen umfasst, die gewährleisten, dass die Besteuerungsgrundlagen zutreffend aufgezeichnet und berücksichtigt werden sowie die hierauf entfallenden Steuern fristgerecht und vollständig abgeführt werden (Artikel 97 § 38 EGAO). Das Steuerkontrollsystem muss dazu die steuerlichen Risiken laufend abbilden und Veränderungen des Tax CMS müssen dokumentiert und unverzüglich gemeldet werden.
Digitale Plattformen und Unternehmen, die über ein Tax CMS verfügen, das die im Folgenden in der Grafik dargestellten Elemente gemäß den Vorgaben des IDW PS 980 n.F. beinhaltet, sind für die zukünftigen Anforderungen und die Minimierung von steuerlichen Risiken gut gerüstet:


Grafik: WIRTSCHAFTScampus

Betrachtet man diese Aufgaben und Kriterien, beginnen genau hier die Aufgaben des Tax Compliance Officers und seine Verantwortung und Verpflichtungen im Unternehmen.

Was macht ein Tax Compliance Officer?
Der Tax Compliance Officer sorgt dafür, dass steuerliche Regelungen eingehalten werden, gleichzeitig aber die Steuerstrategie des Unternehmens umgesetzt wird. Der Tax Compliance Officer kommuniziert intern mit der Steuerabteilung, der Finanzabteilung und anderen Fachabteilungen, extern mit Lieferanten, Tochtergesellschaften, Finanzbehörden und Betriebsprüfern.
Er ist dafür verantwortlich, ein Tax-Compliance-Management-System im Unternehmen zu integrieren, zu aktualisieren und auf die Einhaltung des Tax CMS zu achten.
Zu den besonderen Fähigkeiten eines Tax Compliance Officers zählen analytische Fähigkeiten, die für ihre Aufgaben entscheidend sind. Sie müssen in der Lage sein, fragwürdige Anträge auf Gutschriften und Abzüge zu erkennen und festzustellen, ob die Anträge rechtmäßig sind.

Digitale Plattformen – Die Zukunft
Traditionelle Geschäftsmodelle folgen einer linearen Struktur. Diese Unternehmen schaffen Werte durch die Entwicklung und den Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung an die Verbraucher.
Plattformunternehmen hingegen ermöglichen direkte Interaktionen zwischen zwei oder mehr Gruppen – Käufern und Verkäufern – über eine digitale Plattform. Nehmen wir ein paar Beispiele. Amazon und Alibaba sind beliebte Marktplätze genauso wie ganz aktuell der im Jahr 2022 gegründete Onlinemarktplatz Temu, welcher seit 2023 auch in Deutschland verfügbar ist. Airbnb bringt Reisende und Immobilienbesitzer zusammen. Und natürlich verbindet Uber Fahrer und Fahrgäste.

Tief im digitalen Zeitalter verwurzelt, hat sich das Plattform-Geschäftsmodell als erstaunlich erfolgreich erwiesen – und dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Hauptgrund ist der so genannte „Netzwerkeffekt“: Je mehr Nutzer der Plattform beitreten und sie aktiv nutzen, desto mehr steigt der Wert des Dienstes für alle Nutzer, wodurch ein leicht skalierbarer, sich selbst erhaltender Wachstumszyklus entsteht. Darüber hinaus umgehen Plattformunternehmen durch die direkte Verbindung von Nutzern oft die von traditionellen Unternehmen genutzten Zwischenhändler, was zu geringeren Kosten und höherer Effizienz führt.
Die Entwicklung und der rasche Anstieg des Plattformgeschäftsmodells signalisieren den Beginn einer völlig neuen Ära in der globalen Wirtschaft. Der Wandel, die Innovation und die Umwälzung haben ein solches Potenzial gezeigt, dass der Marktwert der Plattformökonomie bis 2025 schätzungsweise 60 Billionen USD erreichen wird, was fast einem Drittel des gesamten globalen Handels entspricht.

Tax Compliance und Digitale Plattformen
Für Unternehmen, unabhängig von Branche oder Größe werden die Aufgaben und Herausforderungen im Hinblick auf Tax Compliance und Digitale Plattformen kurzfristig in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Daher ist jetzt die Zeit, sich umfassend und praxisorientiert auf diese neuen Aufgaben im Hinblick auf Steuern und Compliance vorzubereiten und zu reagieren.
Ein Tax CMS und der Tax Compliance Officer sollte als Pflicht im Unternehmen verstanden werden, um Risiken zu minimieren und gleichzeitig die erfolgreiche Zukunft des Unternehmens zu sichern.
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Wie ESG-Praktiken durch KI unterstützt werden können!

Prolog:

„Der Wandel zu einer klimaneutralen Welt wird jedes Unternehmen und jede Branche fundamental verändern.“
Laurence Douglas „Larry“ Fink (* 2. November 1952). Gründer, Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der weltgrößten Vermögensverwaltung BlackRock.

Was ist künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine Technologie, die es Computern und digitalen Geräten ermöglicht, zu lernen, zu lesen, zu schreiben, zu sprechen, zu sehen, zu kreieren, zu spielen, zu analysieren, Empfehlungen abzugeben und andere Dinge zu tun, die Menschen tun.

Eine kurze Reise in der Zeit zurück
Die Idee und der Wunsch der Menschen, eine denkende Maschine zu erschaffen, ist keine neue Idee oder ein neuzeitlicher Wunsch. Die Idee oder das Konzept von denkenden, künstlichen Wesen beziehungsweise Robotern hat seinen Ursprung bereits in der Antike. In diesem Zusammenhang sind die griechischen Dichter Homer und Hesiod zu nennen. Hesiod erzählt von Talos, dem bronzenen Riesen, der vom Schmiedegott Hephaistos geschaffen wurde, um Europa, die Tochter des Zeus, auf der griechischen Insel Kreta vor einer Entführung zu beschützen. Die Geburt des denkenden „Maschinenmenschen“.

Timeline Künstliche Intelligent (KI)
Für die Neuzeit ergeben sich im Hinblick auf KI die nachfolgenden historischen Meilensteine, ohne die eine Entwicklung und Nutzung von künstlicher Intelligenz auf dem jetzigen Stand undenkbar wären.

1950:
Alan Turing veröffentlicht Computing Machinery and Intelligence. In diesem Aufsatz stellt Turing, der für das Deschiffrieren des deutschen ENIGMA-Codes während des Zweiten Weltkriegs berühmt wurde und oft als „Vater der Informatik“ bezeichnet wird, die folgende Frage: „Können Maschinen denken?“ Er entwickelt einen Test, der heute als „Turing-Test“ bekannt ist und bei dem ein Mensch versucht, zwischen einer Computer- und einer menschlichen Textantwort zu unterscheiden. Anmerkung: Gut 70 Jahre später wird genau dieser Test heute sowohl bei ChatGPT-3 als auch bei der Weiterentwicklung ChatGPT-4 immer noch eingesetzt.

1956:
John McCarthy prägt den Begriff „künstliche Intelligenz“ auf der allerersten KI-Konferenz am Dartmouth College. Im selben Jahr entwickeln Allen Newell, J.C. Shaw und Herbert Simon den Logic Theorist, das erste laufende KI-Softwareprogramm.

1967:
Frank Rosenblatt baut den Mark 1 Perceptron, den ersten Computer, der auf einem neuronalen Netzwerk basiert, das durch Versuch und Irrtum “ (Konzept Try and Error) lernt“.

1980er Jahre:
Neuronale Netze, die einen Backpropagation-Algorithmus verwenden, um sich selbst zu trainieren, werden in KI-Anwendungen weithin eingesetzt.

1995:
Stuart Russell und Peter Norvig veröffentlichen „Artificial Intelligence: A Modern Approach“, das zu einem der führenden Lehrbücher im Bereich der KI wird. Darin befassen sie sich mit vier möglichen Zielen oder Definitionen von KI, die Computersysteme auf der Grundlage von Rationalität und Denken bzw. Handeln unterscheiden.

  • Menschlicher Ansatz: Systeme, die wie Menschen denken und Systeme, die wie Menschen handeln
  • Idealer Ansatz: Systeme, die rational denken und rational handelnde Systeme

1997:
Der Computer Deep Blue besiegt den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow in zwei Schachspeilen gegeneinander.

2004:
John McCarthy schreibt einen Artikel mit dem Titel „What is Artificial Intelligence?“ und schlägt die oft zitierte Definition von KI vor. Sie lautet: Sie (.. die KI ..) ist die Wissenschaft und Technik der Entwicklung intelligenter Maschinen, insbesondere intelligenter Computerprogramme. Sie ist verwandt mit der ähnlichen Aufgabe, Computer zu nutzen, um die menschliche Intelligenz zu verstehen, aber KI muss sich nicht auf Methoden beschränken, die biologisch beobachtbar sind.

2011:
KI taucht zum ersten Mal für Testzwecke im Entertainment-Bereich auf: Die Maschine Watson besiegt die menschlichen Champions Ken Jennings und Brad Rutter bei Jeopardy! Das Spielprinzip von Jeopardy! besteht darin, dass es sich um ein sogenanntes Reverse-Quiz handelt. Es werden keine Antworten auf Fragen gesucht, sondern die Frage zu den vorgegebenen Antworten.

2016:
Das DeepMind-Programm AlphaGo, das von einem tiefen neuronalen Netzwerk angetrieben wird, besiegt Lee Sodol, den Go-Weltmeister, in einem Fünf-Spiele-Match. Der Sieg ist angesichts der riesigen Anzahl möglicher Züge im Verlauf des Spiels (über 14,5 Billionen nach nur vier Zügen!) von großer Bedeutung und ein Sieg der Maschine galt bis dahin gleichermaßen unter Wissenschaftlern wie Computerspezialisten für KI als unmöglich.

2023:
Ein Anstieg großer Sprachmodelle (LLMs) wie ChatGPT führt zu einer enormen Veränderung in der Leistung von KI und ihrem Potenzial zur Steigerung des Unternehmenswertes. Mit diesen neuen generativen KI-Praktiken können Deep-Learning-Modelle auf riesigen Mengen von unbeschrifteten Rohdaten vortrainiert werden.

Arten von KI
Wo aber liegen nun nach diesen Definitionen und teils verschiedenen Anwendungen die Unterschiede von künstlicher Intelligenz und wie wird KI jetzt und in der Zukunft eingesetzt? KI kann in zwei Haupttypen eingeteilt werden:

  • Enge KI (Narrow / Weak AI)
  • Allgemeine KI (General / Strong AI).

Narrow KI: Enge KI ist darauf ausgelegt, bestimmte Aufgaben zu erfüllen und sich dabei auszuzeichnen. Beispiele hierfür sind Sprachassistenten wie Siri, Empfehlungssysteme und autonome Fahrzeuge. Diese Systeme sind hoch spezialisiert und verfügen nicht über die umfassenden kognitiven Fähigkeiten des Menschen.

General KI: Allgemeine KI bezieht sich auf Maschinen, die über menschenähnliche kognitive Fähigkeiten verfügen, einschließlich Verstehen, Lernen, Argumentieren und Problemlösung in verschiedenen Bereichen. Das Erreichen einer allgemeinen KI ist ein langfristiges Ziel und Gegenstand laufender Forschung.

Anwendungen von KI
KI findet in zahlreichen Bereichen Anwendung, verändert die Industrie und schafft neue Möglichkeiten. An erster Stelle sind dies die nachfolgenden Schwerpunkte:

  • Gesundheitswesen: KI hilft bei der Diagnose von Krankheiten, der Entdeckung von Medikamenten und der Erstellung personalisierter Behandlungspläne.
  • Finanzwesen: KI-Algorithmen werden für den Handel, die Betrugserkennung und die Kreditwürdigkeitsprüfung eingesetzt.
  • Bildung: KI-gesteuerte Bildungsplattformen bieten personalisierte Lernerfahrungen.
  • Fertigung: Roboter und KI-gesteuerte Maschinen verbessern Produktionsprozesse.
  • Unterhaltung: KI wird für die Erstellung von Videospielcharakteren, Spezialeffekten und personalisierten Inhaltsempfehlungen eingesetzt.
  • Transportwesen: Selbstfahrende Autos und vorausschauende Wartung in der Logistik sind KI-gesteuerte Fortschritte.

ESG und KI oder „Wie ESG jetzt und in der Zukunft von künstlicher Intelligenz profitieren kann“

Während die Geschäftswelt das Potenzial von ESG (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zur Förderung positiver Veränderungen immer mehr erkennt, kann die Integration von KI-Technologie diese Bemühungen noch verstärken. Genau dies haben wir in unseren vorherigen Blogbeiträgen deutlich herausgearbeitet, zum Beispiel bei der Analyse einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2023 zum Thema ESG und Compliance.

Datenerfassung
Eine der größten Potentiale und Stärken der KI liegt in ihrer Fähigkeit, die Erfassung von ESG-Daten zu automatisieren und zu rationalisieren. Herkömmliche Methoden zur Erfassung dieser Daten waren arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Ein großes und wichtiges Thema für Unternehmen, wie auch in den Zahlen der oben bereits erwähnten Studie aus dem Jahr 2023 zu ersehen ist.

Mit KI können Unternehmen jedoch schnell und effizient sehr große Mengen an Informationen und Daten aus einer Vielzahl von Quellen sammeln und verarbeiten. Diese beschleunigte Datenaggregation spart nicht nur Zeit, sondern gewährleistet auch genauere und vollständigere Erkenntnisse. Hier kann nicht nur deutlich Zeit gespart werden, sondern es werden auch Risiken für das Unternehmen deutlich minimiert.

Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
Durch die Überwachung in Realtime kann KI-Unternehmen auf dem Laufenden halten, wenn es um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften geht, und so das Risiko der Nichteinhaltung minimieren. Die Vorhersagefähigkeiten von KI helfen Unternehmen, sich proaktiv auf bekannte künftige gesetzliche Änderungen einzustellen. Eine schnelle Reaktionszeit ist somit deutlich gegeben.

KI kann auch dazu beitragen, die Genauigkeit und Gültigkeit von ESG-Daten sicherzustellen – ein wichtiger Aspekt der Compliance-Berichterstattung. Durch die Identifizierung von Unstimmigkeiten oder Anomalien minimiert KI das Risiko, den Aufsichtsbehörden ungenaue Informationen zu übermitteln. Hier sind alle Mitarbeiter der Compliance-Abteilung im Unternehmen gefragt und die Schulung bzw. ständige und aktuelle Weiterbildung ist unumgänglich für jedes Unternehmen. Ausdrücklich gilt die branchen- und größenübergreifend für alle Unternehmen, egal ob sie national oder international tätig sind.

Überwachung der Reputation
Die Vorteile von KI gehen über ihre Schnelligkeit und Präzision hinaus. Die Fähigkeit der KI, Text zu analysieren, ermöglicht es ihr, Einblicke in die öffentliche Wahrnehmung des Rufs eines Unternehmens zu gewinnen. Dieser Einblick bietet eine nuancierte Sichtweise, die strategische Entscheidungen beeinflussen kann. Weiterhin können schon diese ersten Einblicke deutlich risikominimierend für eine bestehende oder spätere Zusammenarbeit, zum Beispiel bei Partnern der internen Lieferketten, sein.

So kann KI beispielsweise in Echtzeit Nachrichten und Erwähnungen in sozialen Medien verfolgen, die sich auf die Umweltauswirkungen eines Unternehmens, Arbeitspraktiken und Fragen der Unternehmensführung beziehen. Besonders wichtig, dass die KI dies nicht nur national, sondern global überwachen kann. Sie kann diese Informationen verarbeiten, um aufkommende Trends oder Bedenken zu erkennen und proaktive Maßnahmen zu ESG-Themen zu ermöglichen.

Identifizierung von Trends
Mithilfe fortschrittlicher maschineller Lerntechniken können KI-Algorithmen komplexe Muster, Zusammenhänge und Korrelationen zwischen verschiedenen ESG-bezogenen Variablen erkennen, die für menschliche Beobachter möglicherweise nicht sofort ersichtlich sind. Diese Muster geben Aufschluss darüber, wie verschiedene ESG-Faktoren miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen, so dass Unternehmen das komplexe Geflecht oder Zusammenhänge von Nachhaltigkeitsthemen besser verstehen können.

Ein Bereich, in dem die KI-gestützte Trenderkennung einen erheblichen Einfluss hat, ist die Überwachung der Lieferkette. KI kann eine Vielzahl von Quellen durchforsten, z. B. Leistungsberichte von Lieferanten, Daten zur Einhaltung von Vorschriften und Nachrichtenartikel, um potenzielle Risiken und Verstöße in Lieferketten zu erkennen.

Herausforderungen beim Einsatz von KI für ESG
Obwohl die KI-Technologie erhebliche Vorteile bei der Neugestaltung von ESG-Praktiken bietet, gibt es einige bedeutende Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen.

Datenschutz
Datenschutzbedenken ergeben sich aus den großen Mengen an sensiblen Informationen, auf die KI-Algorithmen zugreifen können. ESG-Daten enthalten oft persönliche und vertrauliche Informationen über Mitarbeiter, Stakeholder und Organisationen oder Gemeinschaften. Es muss im Unternehmen sichergestellt werden, dass bei der Datenerfassung und -nutzung strenge Datenschutzbestimmungen eingehalten werden, um Verstöße im Hinblick auf Datenmissbrauch zu verhindern, die die Rechte des Einzelnen beeinträchtigen und das Vertrauen untergraben oder gefährden könnten.

Ökologische Herausforderungen
Obwohl die KI vielversprechend für die Optimierung zahlreicher Prozesse ist, hat ihr schnelles Wachstum Bedenken hinsichtlich ihrer negativen Auswirkungen auf die Umwelt aufgeworfen. Ein Hauptproblem ist der erhebliche Energieverbrauch, der mit dem Training und dem Betrieb komplexer KI-Modelle verbunden ist. Die für Deep-Learning-Algorithmen erforderlichen Berechnungen können erhebliche Mengen an Strom verbrauchen, was zu einem Anstieg der Kohlenstoffemissionen beiträgt und die durch den Energieverbrauch bedingten Umweltprobleme noch verschärft.

Der übermäßige Wasserverbrauch ist ein weiteres wichtiges Umweltproblem im Zusammenhang mit dem Wachstum der KI-Technologien. Die massiven Rechenanforderungen von KI-Systemen, insbesondere von Deep-Learning-Modellen, erfordern umfangreiche Kühlmechanismen, um eine Überhitzung der Hardware zu verhindern. Für die Kühlung von Rechenzentren und Hochleistungsrechenanlagen werden große Mengen an Wasser benötigt, was häufig zu einem erhöhten Wasserverbrauch in den Regionen führt, in denen sich diese Anlagen befinden.

Abwägen von Risiko und Vorteil bei KI und ESG
Es steht außer Frage, dass die künstliche Intelligenz jetzt und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten den Bereich ESG im Hinblick auf Sustainability und Compliance deutlich beeinflussen und prägen wird. Ausdrücklich gilt dies größen- und branchenübergreifend im Hinblick auf alle Unternehmen.

Transparenz und ethische KI-Praktiken sind daher unerlässlich, um die mit KI verbundenen Risiken zu mindern. Transparente KI-Algorithmen ermöglichen es den Stakeholdern nachzuvollziehen, wie Entscheidungen getroffen werden, und gewährleisten die Rechenschaftspflicht. Die Umsetzung ethischer KI-Praktiken umfasst nicht nur den Datenschutz und die Vermeidung von Verzerrungen, sondern auch eine klare Kommunikation des Zwecks und der Auswirkungen von KI-gestützten ESG-Erkenntnissen.

Bei der Integration von KI in ESG-Praktiken muss ein Gleichgewicht zwischen der Nutzung des Potenzials von KI zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Berücksichtigung von Bedenken im Zusammenhang mit den ökologischen, sozialen und Governance-Themen, die ESG verfolgt, gefunden werden, um den Nutzen zu maximieren.

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Quelle:
Was ist künstliche Intelligenz (AI)? / I B M 2024

ESG und Compliance im Jahr 2024 – Teil 3


Nachdem wir im zweiten Teil unseres Blogbeitrags zum Thema ESG und Compliance die drei Top-Trends im ESG-Compliance-Umfeld für das Jahr 2024 näher dargestellt haben, möchten wir das Thema praxisbezogen betrachten.

Was heißt ESG für das Unternehmen, wo ergeben sich Vorteile und Probleme und wie sehen Unternehmen die eigenen unternehmerischen Anforderungen, Probleme und Perspektiven für sich selbst. Die Bedeutung der ESG-Faktoren liegt in mehreren zentralen Punkten:

  • Unternehmen mit einer hohen ESG-Performance zeigen ein spürbares Engagement für die Gesellschaft und die Umwelt, was zu einem guten Ruf und Markentreue führen kann
  • Eine schlechte Leistung bei diesen Faktoren kann die finanziellen Risiken erhöhen, da sie sich negativ auf den Ruf des Unternehmens und seine Fähigkeit auswirkt, Kunden und Investoren anzuziehen und zu binden
  • Unternehmen mit einer guten Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungspolitik haben aufgrund ihres effizienten Ressourcenmanagements eine bessere finanzielle Leistungsfähigkeit
  • Die Umwelt- und Sozialvorschriften werden immer strenger, so dass Unternehmen mit schlechten ESG-Leistungen zukünftig mit Strafen und Bußgeldern rechnen müssen
  • Eine gute Leistung im ESG-Umfeld ist wichtig, weil sie die Verantwortung und Nachhaltigkeit eines Unternehmens widerspiegelt und sich direkt auf seinen Ruf, seine finanzielle Leistung und die Einhaltung von Gesetzen auswirkt.

Doch wie und wo sehen Unternehmen Chancen Risiken und Probleme im Hinblick auf ESG für sich selbst? Dies zeigt eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2023, in der knapp 160 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt wurden.

Energie- und Ressourceneffizienz steht für die befragten Unternehmen deutlich an erster Stelle. Gerade die Reduzierung von Kosten steht für viele Unternehmen (noch) im Mittelpunkt bei der Definition der unternehmerischen Ziele. Auffällig ist, dass die zukunftsorientierte und perspektivische Ausrichtung des eigenen Unternehmens hier erst an fünfter Stelle und ein verantwortungsvolles Handeln an sechster Stelle genannt wird.

Die Notwendigkeit von ESG ist noch nicht in allen Unternehmen angekommen. Dies dürfte sich aber zwingend, allein schon durch die kommenden Gesetzesänderungen und Anforderungen, innerhalb eines sehr kurzen Zeitfensters zukünftig ändern. Ein Umdenken im ESG-Bereich zeichnet sich ab und der verstärkte Bedarf von Fachkräften im ESG- und Compliance-Bereich.

Die neuen Richtlinien der EU und die sich dadurch ergebenden unternehmerischen Risiken sehen momentan sehr viele der befragten Unternehmen als Problem an. Viele der befragten Unternehmen sprechen hier von einer sich ergebenden Überforderung sowohl im organisatorischen als auch im personellen Bereich.

Die Schaffung von neuen personellen Strukturen zur Einhaltung von Regularien, zur organisierten internen Umsetzung und natürlich auch ein gesteigerter finanzieller Einsatz für die organisatorische Durchsetzung von ESG stellen für viele Unternehmen ein Problem dar.

Umsetzung ab dem Jahr 2024
Die CSRD trat am 5. Januar 2023 auf EU-Ebene in Kraft. Deutschland und die weiteren EU-Staaten müssen die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) innerhalb von 18 Monaten nach ihrem Inkrafttreten auf EU-Ebene in nationales Recht umsetzen. Da die CSRD am 5. Januar 2023 in Kraft trat, muss die Umsetzung in deutsches Recht bis spätestens Juli 2024 erfolgen.

Die Berichtspflicht wird phasenweise von den bereits berichtspflichtigen Unternehmen auf alle bilanzrechtlich großen Unternehmen sowie alle börsennotierten Unternehmen ausgeweitet (ausgenommen sind börsennotierte Kleinstunternehmen):

  • Geschäftsjahr 2024: bisher zur Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung verpflichtete Unternehmen
  • Geschäftsjahr 2025: alle weiteren großen Unternehmen
  • Geschäftsjahr 2026: börsennotierte kleine und mittlere Unternehmen (mit Ausnahme von Kleinstunternehmen), kleine und nicht komplexe Kreditinstitute und firmeneigene Versicherungsunternehmen
  • Geschäftsjahr 2028: Unternehmen aus Drittländern mit einem Nettoumsatz von über 150 Mio. EUR in der EU, wenn sie mindestens ein Tochterunternehmen oder eine Zweigniederlassung in der EU haben und bestimmte Schwellenwerte überschreiten
  • (Quelle: Umweltbundesamt/2024)

Eine große und schnell näherkommende Herausforderung, mit der sich Unternehmen in Deutschland kurzfristig auseinandersetzen müssen und dies als große Herausforderung für sich selbst ansehen.

Digitale Daten und Zeit!
Das sind die beiden größten Problematiken, welche auf die Unternehmen in Deutschland in der Zukunft zukommen werden. Gerade die in den letzten Jahren vernachlässigte Digitalisierung in Verbindung zum zeitlichen Faktor im Unternehmen werden als die beiden Hauptprobleme angesehen, die Unternehmer für sich selbst und ihr Unternehmen sehen.

Danach folgt die Suche nach Fachkräften bzw. die Schulung von Mitarbeitern, welche für diesen Arbeitsbereich im Unternehmen bereits jetzt oder in kürzester Zeit Verantwortung übernehmen werden.

Topthema Compliance!
Ob nun im Bereich Tax Compliance, im IT-Compliance-Umfeld, beim Wettbewerbsrecht oder dem Code of Conduct (Verhaltenskodex) im Unternehmen: Für fast alle Unternehmen steht Compliance im Hinblick auf die Unternehmensführung (Governance) an erster Stelle im Hinblick auf ESG-Indikatoren und Anforderungen.

Hier wird der spezialisierte ESG-Compliance Officer zukünftig eine zentrale Rolle innerhalb des Unternehmens einnehmen. Weiterbildung für bereits tätige Compliance- und Chief Compliance Officers ist zwingend erforderlich bzw. ausgebildete ESG Compliance Officers sind und werden in Zukunft als Fachkräfte von Unternehmen aller Größen und Branchen dringend gesucht.

Jetzt: Nachhaltigkeit und Umweltschutz!
Hier sehen die befragten Unternehmen ein deutliches Potenzial an Handlungsbedarf im Hinblick auf die (zukünftige) Erfassung und Verwendung von zwingend notwendigen Ressourcen für die Produktion. Die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen steht im direkten Zusammenhang zum Thema Treibhausgas-Emissionen und zur Verwendung von Gas, Strom oder Wasser.

Neben produktionsspezifischen Aspekten beziehen aber auch bereits jetzt viele der befragten Unternehmen ihre Mitarbeiter direkt in den Prozess des ökologischen Nachhaltigkeitsdenkens mit ein. Nur eines der Themen ist die umweltfreundliche Mobilität (Thema Fuhrpark) oder die Nutzung von umweltschonenden Alternativen zum Beispiel bei der Planung von Geschäftsreisen (Verringerung / Alternativen z.B. „Web-Meeting anstelle von Auto / Flugzeug“).

Jetzt: Aus- und Weiterbildung!
Neben dem Topthema Gesundheits- und Arbeitsschutz rückt die Aus- und Weiterbildung für Mitarbeiter in den zentralen Fokus, da hier neue und unabdingbare Herausforderungen auf die Unternehmen zukommen werden. Hier müssen nicht nur neue Herausforderungen bewältigt werden, sondern auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter nimmt eine zentrale Position ein, um diese neuen Aufgaben erfolgreich und gemeinsam bewältigen zu können.

Auffällig ist, dass momentan das Thema der Erfassung von sozialen Standards innerhalb der betrieblichen Lieferketten nur von etwas mehr als einem Drittel der Unternehmen umgesetzt wird. Im Hinblick auf bestehende und kommende gesetzliche Regulierungen und das Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz (LkSG) ist die Erfassung sozialer Standards ein wichtiges und neues Aufgabenfeld, welches wohl momentan noch etwas unterschätzt wird.

Ausblick

ESG ist eine Herausforderung für alle Unternehmen, gleich welcher Größe und Branche. Gerade mittelständische Unternehmen sind momentan noch nicht gut auf die kommenden Herausforderungen und neue gesetzlichen Änderungen vorbereitet. Noch ist es Zeit, sich diesen Herausforderungen zu stellen und sich optimal auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten, sei es innerbetrieblich, sei es gesetzlich oder im Hinblick auf Kooperationspartner, Lieferketten oder Kunden.

Es gilt, sich teils neu im nationalen oder internationalen Wettbewerb zu positionieren, bestehende Produktionswege zu beleuchten und zu hinterfragen bzw. zu optimieren und sich gleichzeitig zukünftigen globalen Herausforderungen, zum Beispiel beim Thema Nachhaltigkeit, zu stellen und diese im Unternehmen durchzusetzen.

Wie schon weiter oben als eines der Top-Themen herausgearbeitet: Weiterbildung und Fachkräfte sind gefragt bzw. haben eine hervorragende berufliche Perspektive. Daher ist es jetzt Zeit, sich auf diese neuen Aufgaben im Unternehmen vorzubereiten.

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Quelle:
Studie ESG -Strategie und -Bericht-erstattung

P w C Deutschland gemeinsam mit
• Institut für Management und Innovation (IMI)
• Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Methodik
• Onlinebefragung von Fach- und Führungskräften aus dem Jahr 2023
• n=157 mittelständische Unternehmen / Schwerpunkt verarbeitendes Gewerbe
• 11% Unternehmen mit bis 249 Beschäftigte, 43% zwischen 500 und 999 sowie 46% über 1.000 Beschäftigte.

ESG und Compliance im Jahr 2024 – Teil 2

Nachdem wir im ersten Teil unseres Blogbeitrags zum Thema ESG und Compliance die allgemeinen Aufgaben und Schwerpunkte dargestellt haben, was ESG im Unternehmen bedeutet und worauf sich ESG im Unternehmen bezieht, folgt nun mit Teil 2 die Darstellung der drei Top-Trends im ESG-Compliance-Umfeld für das Jahr 2024.

ESG – Trends im Jahr 2024
Nachfolgend nun drei Top-Trends im Jahr 2024 und darüber hinaus, welche auf Unternehmen zukommen werden.

1. Transparenz
Die Verbesserung der Transparenz war schon immer von entscheidender Bedeutung für die Förderung der Nachhaltigkeit, aber ab diesem Jahr wird es einen noch viel stärkeren Druck geben, diese auch im Unternehmen zu gewährleisten und durchzusetzen.

Dies wird durch neue Berichtsanforderungen und Offenlegungen erreicht, die dazu beitragen werden, eine regelmäßige ESG-Berichterstattung im Unternehmen innerhalb des eigenen Landes, in Europa und natürlich auch weltweit zu fördern. Da immer mehr verbindliche Direktiven und Vorschriften in Kraft treten werden, steht fest, dass auch diejenigen, die nicht von verbindlichen Vorschriften betroffen sind, mit der freiwilligen Berichterstattung beginnen müssen, um anderen Unternehmen einen Schritt voraus zu sein.

Die CSRD, die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen, ist ein gutes Beispiel für die bevorstehenden Vorschriften, die sich auf das ESG-Umfeld auswirken werden. Sie bezeichnet einen wichtigen und entscheidenden Moment in der ESG-Berichterstattung, da sie den Umfang der Berichtspflichten deutlich ausweitet und sie langfristig für eine Vielzahl von Unternehmen verbindlich macht.

Diese Richtlinie, die eine Verbesserung und Aktualisierung der vorherigen Non-Financial Reporting Directive (NFRD) darstellt, soll Unternehmen dazu auffordern, verantwortungsvollere und transparentere Geschäftsansätze nicht nur zu entwickeln, sondern praxisorientiert durchzusetzen. Historisch ist es das erste Mal, dass die Europäische Kommission einen standardisierten Berichtsrahmen für nichtfinanzielle Daten festgelegt.

2. Greenwashing
Die Europäische Union (EU) wird Greenwashing bis 2026 deutlich eindämmen und bekämpfen. Dies wird maßgeblich Unternehmen aus allen Größen und Branchen betreffen und auch für Compliance Officers zu einer (neuen) Herausforderung werden.

Der Begriff „Greenwashing“ wurde 1986 vom Umweltschützer Jay Westerveld geprägt, in dem er die Absurdität der damaligen „Rettet das Handtuch“-Bewegung in Hotels kritisierte. Ihm fielen die riesigen Abfallmengen auf, die er im gesamten Hotel vorgefunden hatte, wo es keine sichtbaren Anzeichen für Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit gab. Er sagte, dass das Hotel stattdessen einfach bemüht war, Kosten zu senken, indem es weniger Handtücher waschen muss, aber gleichzeitig versucht, es als umweltfreundlich in der Außendarstellung oder Werbung zu vermarkten.

Am 17. Januar 2024 hat die EU eine neue Richtlinie gegen Greenwashing, also zum Verbot von Werbung, die Kunden mit falschen Nachhaltigkeitsversprechen in die Irre führt, fertiggestellt. Das Gesetz wird 2026 in Kraft treten, nachdem es von den Mitgliedstaaten in nationales Recht umgesetzt wurde.

Das Gesetz enthält strengere Richtlinien für umweltbezogene Angaben, die einen überprüfbaren Nachweis der anerkannten Leistung erfordern. Dies soll die Unternehmen daran hindern, nachhaltige Umweltaussagen wie

• umweltfreundlich
• natürlich
• biologisch abbaubar
• klimaneutral

im Hinblick auf ihre Dienstleistungen und Produkte zu treffen, ohne einen Nachweis zu erbringen. Insbesondere sind solche Aussagen verboten, soweit sie auf CO2-Ausgleich, d.h. auf Kauf on Emissionsgutschriften beruhen.

Hier ergeben sich neue Aufgaben und Pflichten der Compliance. ESG-Compliance-Beauftragte werden mit der Einhaltung von Vorschriften beauftragt werden und eng mit Kommunikations- und Marketingteams zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle Umweltbotschaften mit den gesetzlichen Auflagen und Regularien im Unternehmen übereinstimmen.

3. Lieferketten und Scope-3-Emissionen
Ab diesem Jahr müssen Unternehmen mehr Gewicht auf ihre Lieferketten legen, sowohl bei der Offenlegung von Scope 3 als auch bei der Darstellung der Lieferketten. Der Schwerpunkt wird auf der Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspolitik und der Zusammenarbeit mit den Lieferanten liegen, um die ökologischen und sozialen Auswirkungen zu verbessern.


Grafik: WIRTSCHAFTScampus

Die Schaffung und Aufrechterhaltung einer nachhaltigen Lieferkette ist eine der wichtigsten ESG-Aufgaben und vernetzt sich immer mehr mit anderen Merkmalen und Aufgabenstellungen im Hinblick auf die Compliance im Unternehmen. Mit dem neuen EU-Gesetz, der CSDDD, und der Umsetzung der CSRD, welche die internen Lieferketten sowie Lieferanten und Dienstleister noch stärker betrifft, werden diese Vorgaben und daraus resultierenden Compliance-Aufgaben eine neue und deutlich größere Bedeutung als in den letzten Jahren erlangen.

Unternehmen, die sich um mehr Transparenz und bessere ESG-Praktiken bemühen, müssen ihre Lieferkette bewerten bzw. kontrollieren und an der Reduzierung ihrer Gesamtemissionen arbeiten, um die Einhaltung der Gesetze und Richtlinien im Jahr 2024 und in den kommenden Jahren zu erleichtern.

ESG-Studie aus dem Jahr 2023

Im dritten und letzten Teil dieses Blogbeitrags werden wir die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Thema ESG und die Ziele, Risiken sowie die praxisbezogene Umsetzung im Unternehmen darstellen und kommentieren.

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ESG und Compliance im Jahr 2024 – Teil 1

Analysten und Unternehmen bezeichnen das Jahr 2024 als „DAS Jahr der Compliance“.

Sie argumentieren damit, dass die meisten Unternehmen, unabhängig von der Branche und Unternehmensgröße, in diesem Jahr mehr Rechenschaftspflichten und Transparenz zeigen müssen. Ohne eine Integration der Pflichten in die Unternehmens-Compliance wird dies kaum möglich sein.

Eine Aus- und Weiterbildung im Bereich der Compliance im Hinblick auf ESG ist daher dringend erforderlich und sollte schnell und zeitnah begonnen werden. Mit diesem Blogbeitrag wollen wir die drei Top-Trends der ESG-Compliance kurz darstellen, beginnen aber mit einer Darstellung, was ESG im Unternehmen eigentlich bedeutet und worauf sich ESG im Unternehmen bezieht.

Was bedeutet ESG?

Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, kurz ESG genannt, sind Bereiche, in denen die Auswirkungen eines Unternehmens oder einer Organisation auf die Umwelt und die Gesellschaft sowie ihre Verantwortlichkeit und Transparenz gemessen werden sollen.

Schaubild ESG Aktivitäten und Maßnahmen

Grafik: (c) WIRTSCHAFTScampus 2024

ESG-Aktivitäten und Maßnahmen helfen Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen zu verbessern, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern und einen positiveren Einfluss auf die Gesellschaft zu haben. Die Einhaltung von Nachhaltigkeitsregelungen, Auflagen und Gesetze können dazu beitragen, die Unternehmen für einen langfristigen Erfolg zu positionieren und ihre Marktstellung, ihren Erfolg und ihre Investitionsfähigkeit zu verbessern.

Worauf bezieht sich ESG im Unternehmen?

Umwelt

Hier geht es um die Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um seine Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren – von der Herstellung seiner Produkte und Dienstleistungen bis hin zur Optimierung seiner Lieferkette und seinen internen Betriebsabläufen. Das Unternehmen kann nachhaltigere und ethischere Praktiken einführen, indem es:

  • Verringerung des Energieverbrauchs durchsetzt
  • Umstellung auf erneuerbare Energiequellen durchführt
  • Entwicklung von abfallfreien Produkten und nachhaltigen Verpackungen vorantreibt
  • Verringerung der Kohlenstoffemissionen umsetzt
  • Abfallreduzierung und Förderung des Recyclings verbessert


 

Soziales

Beim sozialen Aspekt geht es darum, wie das Unternehmen seine Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten im weiteren Sinne positiv beeinflussen kann. Dies wird durch die Umsetzung fairer und ethischer Geschäftspraktiken erreicht, wie z. B:

  • Förderung der Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
  • Verhinderung von Missbräuchen in der Lieferkette
  • Schutz von Kundendaten und Gewährleistung der Sicherheit von Produkten
  • Vorrang für die Sicherheit und das Wohlergehen der Mitarbeiter
  • Faire Entlohnung der Mitarbeiter
  • Investitionen in die Allgemeinheit

Governance

Die Governance bezieht sich auf die Entscheidungs- und Berichterstattungsprozesse des Unternehmens. Sie definiert sich auf die Ethik und Transparenz des organisatorischen Verhaltens sowie auf Entscheidungen im Zusammenhang mit den sozialen und ökologischen Aspekten von ESG. Beispiele für gute Unternehmensführung sind:

  • Genaue und transparente Finanzberichterstattung
  • Klare Kommunikation der Strategie und der Tätigkeiten des Unternehmens
  • Rechenschaftspflicht der Unternehmensleiter und Manager
  • Festigung von Entscheidungen mit ethischen Grundsätzen
  • Förderung der Vielfalt innerhalb des Führungsteams

Wenn das Unternehmen ESG in seinen Mittelpunkt stellt, kann es Kosten senken, Gewinne erhöhen und die Nachhaltigkeit stärken. All dies kann zu einem starken und positiven Wettbewerbsvorteil werden.

ESG – Trends im Jahr 2024

Im zweiten Teil dieses Blogbeitrags, der in der nächsten Woche erscheint, werden wir uns mit den kommenden, aktuellen ESG-Trends für das Jahr 2024 wie Transparenz im Unternehmen, Greenwashing, Lieferketten und Scope-Emissionen beschäftigen.

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Compliance Officer und KI: Heute – Morgen – Übermorgen

Prolog

1956: Die Geschichte beginnt: Der Begriff „KI“ entsteht.

Im Sommer 1956 treffen sich Wissenschaftler zu einer Konferenz am Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire. Sie sind der Ansicht, dass Aspekte des Lernens sowie andere Merkmale der menschlichen Intelligenz von Maschinen simuliert werden können. Der Programmierer John McCarthy schlägt dafür den Begriff „Künstliche Intelligenz“ vor.

 

Eine aktuelle Compliance-Studie aus dem Jahr 2023 zeigt: Nein, die künstliche KI wird den menschlichen Compliance Officer nicht ersetzen können, aber die Arbeitsaufgaben im Bereich Compliance in den nächsten Jahren deutlich beeinflussen. In diesem Beitrag finden Sie die aktuellen Ergebnisse dieser Befragung, doch zu Beginn ein kurzer Einstieg in die Thematik der künstlichen Intelligenz (KI).

 

KI: Eine kurze Definition

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Intelligenz von Maschinen oder Software, im Gegensatz zur Intelligenz von Menschen. Sie ist auch das Fachgebiet der Informatik, das sich mit der Entwicklung und Erforschung intelligenter Maschinen befasst. Der Begriff „KI“ kann sich auch auf die Maschinen, zum Beispiel auf einen Roboter oder Androiden, selbst beziehen.

 

Die KI-Technologie hat sich in der Industrie, in der Regierung und in der Wissenschaft in den letzten Jahren sehr weit verbreitet. Einige bekannte Anwendungen sind u.a.:

  • Internet-Suchmaschinen (Google / Bing)
  • Empfehlungssysteme (verwendet von YouTube, Amazon und Netflix)
  • das Verstehen / Übersetzung menschlicher Sprache (Siri / Alexa)
  • selbstfahrende Autos (Waymo von Google / Cruise von General Motors)
  • generative oder kreative Werkzeuge (ChatGPT / KI-Kunst)
  • strategische Spiele (Schach / Go).

Allgemeine Intelligenz, das heißt, die Fähigkeit, ein beliebiges Problem oder eine Aufgabenstellung zu lösen, gehört zu den primären Zielen der künstlichen Intelligenz.

 

KI und Compliance im Unternehmen

In jedem Unternehmen, gleich welcher Branche und Größe, wird die Menge der Daten, die täglich verarbeitet werden müssen, immer größer. Was früher Tage und bis zu Wochen und Monate dauern konnte, erledigt heute die KI in Sekunden.

Das entlastet Mitarbeiter, beschleunigt und optimiert interne Prozesse und spart Zeit bei Entscheidungsfindungen oder der Einschätzung von Risiken. Selbstverständlich beinhaltet dies auch die Aufgaben der Compliance-Abteilung im Unternehmen und kann nachhaltig den Compliance Officer in seiner Arbeit und bei seinen Aufgaben entlasten.

 

Wo kann KI der Compliance helfen?

Bereits jetzt können KI-Instrumentarien und spezielle Softwaretools in den nachfolgenden Beispielen eingesetzt werden:

  • Hinweise auf Compliance-Unregelmäßigkeiten und Verstöße im Unternehmen, zum Beispiel bei Betrugsverstößen oder Geldwäsche
  • Datensammlung und Datenverarbeitung zur Optimierung des Risikomanagementsystem (RMS) und der Compliance-Risiko-Analyse durch Sammlung und Analyse von internen und externen Datenquellen
  • Deutliche Zeitminimierung für den Compliance Officer bei der Durchsicht von Texten wie juristischen Dokumenten und Gesetzestexten, Compliance-Vorschriften, nationalen und internationalen Standards und Vorschriften
  • Erreichbarkeit und Kommunikation für Mitarbeiter bei Rückfragen im Compliance-Umfeld durch die Nutzung von Chatbots wie zum Beispiel ChatGPT (OpenAI) oder LaMDA – Language Model for Dialogue Applications (Google LLC).

 

KI und Compliance: Aktuelle Studie aus 2023

Wie sehen heute die Compliance-Mitarbeiter die momentane und zukünftige Situation von Compliance-Beauftragten im Hinblick auf KI? Nachfolgend hierzu ein Überblick und die Key Findings einer aktuellen Studie (Mai / Juni 2023) der EQS Group AG, bei der über 200 Mitarbeiter aus dem Compliance-Bereich in Deutschland, Österreich und Luxemburg befragt wurden.

Welche Auswirkungen sind dies bereits heute in der Compliance?

  • Generelle Auseinandersetzung mit der Thematik aus Compliance-Sicht
  • Richtlinie über den verantwortungsvollen Umgang mit KI-Tools
  • Restriktionen bzgl. der Weitergabe von Daten
  • Informationsveranstaltungen
  • Prüfung auf Datenschutz und Informationssicherheit
  • Awareness-Schulung für Mitarbeitende
  • Rechtliche Beurteilung des Spannungsfelds „Vorteile vom Einsatz von KI vs. DSGVO und Geschäftsgeheimnisgesetz“
  • Hinterfragen der Datenverarbeitung
  • Interne Hinweise auf Beachtung der Vertraulichkeit von bestimmten Informationen
  • Erstellung von KI-Ethikregeln
  • Risikoanalyse

Wofür wurden KI-Tools eingesetzt?

74,2% für Kommunikation

40,4% für Allgemeine Recherche

7,9% für Screening Prozesse

 

Warum wurden KI-Tools nicht eingesetzt?

54,7% wegen Vorbehalten beim Datenschutz / Datensicherheit

35,2% aus zeitlichen Gründen („Keine Zeit“)

18,0% wegen ethischer Vorbehalte

14,1% da kein erkennbarer Nutzen erkennbar ist

28,2% aus anderen Gründen („Ich weiß nicht“)

Hier zeigt sich, dass Compliance und KI in der Zukunft ein sehr gravierendes Thema für Compliance Officer sein wird. Für 85% der Compliance Officer ist es wichtig, sich über die Technologie und die Auswirkungen von KI auf die Compliance jetzt und in der Zukunft auf dem Laufenden zu halten.

Es müssen in der nahen Zukunft zwingend Regularien im Compliance-Bereich erarbeitet und in das bestehende Regelwerk eingearbeitet werden. Ausdrücklich gilt dies nicht nur für den organisatorischen Bereich, zum Beispiel für Mitarbeiter oder Lieferanten sowie die Kundenstruktur, sondern knapp 80% der Compliance-Beauftragten sehen diese auch zwingend für den ethischen Aspekt im unternehmerischen Umfeld.

Nein, die KI wird kein Ersatz für die berufliche Zukunft des Compliance Officers!

 

Zwar stimmen knapp 70% der befragten Compliance-Fachkräfte der Einschätzung zu, dass die KI den täglichen Arbeitsprozess im Unternehmen erheblich beeinflussen und verändern wird, doch die Gefahr des kompletten Ersatzes für den Menschen durch die KI sehen die Compliance-Fachkräfte nicht.

 

Daher ist das Berufsbild des Chief Compliance Officers gesucht und die Bedeutung und Ausbildung im Compliance-Bereich wird in den nächsten Jahren noch deutlicher ansteigen als bisher – in allen Unternehmen, gleich welcher Größe und aus welcher Branche, wächst der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften für diesen Bereich.

 

Informationen zu unseren Compliance-Ausbildungen finden Sie hier:

Certified Compliance Officer

Certified Chief Compliance Officer

Compliance-Spezialisierungen

Certified ESG Compliance Officer

Certified Export Compliance Officer

Certified Tax Compliance Officer

Certified IT Compliance Officer

 

Rückblick:

Das Thema KI und Unternehmen im Zusammenhang mit Compliance finden sie ausführlich auch in diesen älteren Blogbeiträgen, die aber an Aktualität nichts verloren haben:

Compliance und Konzerne

https://www.wirtschaftscampus.de/compliance-focus/2018/02/

Compliance und Ethik-Leitlinien

https://www.wirtschaftscampus.de/compliance-focus/2019/07/

 

Epilog:

„Nachdem wir das Feuer erfunden hatten, haben wir uns ein paar Mal dumm angestellt und dann den Feuerlöscher erfunden. Bei mächtigeren Technologien wie hoch entwickelter KI sollten wir uns vorher Gedanken machen und große Mühe geben, gleich alles richtig zu machen. Denn womöglich haben wir nur diese eine Chance.“

Stephen Hawking (* 8. Januar 1942 in Oxford, England; † 14. März 2018) – britischer theoretischer Physiker und Astrophysiker